Nach Finanz-Chaos Boss der HSV-Handballer festgenommen

Hamburg (rpo). Das Finanz-Chaos beim hoch verschuldeten Handball-Bundesligisten HSV Hamburg hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Geschäftsführer und Mehrheitsgesellschafter Winfried M. Klimek wurde am Freitag in seinem Büro in Lübeck festgenommen. Dem 51-Jährigen werden Betrug und Untreue in Millionenhöhe vorgeworfen.

Dabei geht es offenbar um Geschäfte in Klimeks Galaxis AG sowie den Vorwurf der Insolvenzverschleppung. Laut Hamburger Morgenpost drohen dem Geschäftsmann bis zu vier Jahre Haft.

Beim HSV Hamburg reagierte man auf die Nachricht einigermaßen gefasst. Noch kurz vor der Verhaftung hatte es nach Angaben des desiginierten Geschäftsführers Wilfried de Buhr ein Gespräch zwischen Klimek und dem Verein wegen der Übertragung von Klimeks Geschäftsanteilen (90 Prozent) am wirtschaftlichen Träger Omnissport GmbH & Co.KG an den HSV e.V.

Diese Vereinbarung soll am kommenden Dienstag unterzeichnet werden. "Das hat sich am Freitag sehr positiv entwickelt", erklärte de Buhr, der trotz Klimeks Festnahme davon ausgeht, dass der Weg für eine neue Struktur des HSV Hamburg in wenigen Tagen endlich frei wird.

Nach dem Bekanntwerden des Defizits von rund zwei Millionen Euro in der Vereins-Kasse der HSV-Handballer im Frühjahr stand der Klub-Chef zuletzt zunehmend im Abseits. Seinen schon vor Wochen angekündigten Rückzug hatte Klimek allerdings immer wieder hinausgezögert.

(sid)
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