EM-Qualifikation der Handballer DHB-Herren gegen Tschechien zum Siegen verdammt

Halle · Im Rückspiel gegen Tschechien steht Deutschland in der EM-Qualifikation unter Zugzwang. Nur ein Sieg zählt für die Mannschaft von Bundestrainer Martin Heuberger.

Handball-EM-Quali 2013: Tschechien schlägt Deutschland
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Folgt dem Höhenflug der bittere Absturz? Etwas mehr als zwei Monate nach der berauschenden WM in Spanien stehen die deutschen Handballer in der EM-Qualifikation mächtig unter Druck. Nach zwei Niederlagen aus drei Spielen zittert der WM-Fünfte vor dem Rückspiel gegen Tschechien am Sonntag (14.20 Uhr/WDR) in Halle/Westfalen mehr denn je um die Teilnahme an der Endrunde 2014 in Dänemark. Trotz der prekären Situation gibt sich Bundestrainer Martin Heuberger allerdings gelassen und siegessicher.

"Ich bin vom Potenzial der Mannschaft überzeugt. Wir werden uns am Sonntag steigern und mit einer besseren Chancenauswertung gewinnen. Wir müssen unsere Punkte holen, und dann klappt es auch", sagte Heuberger im Gespräch mit dem SID. Allerdings, und das verschärft die Ausgangslage zusätzlich, würden sechs Punkte aus den ausstehenden Begegnungen nicht zwangsläufig die Qualifikation für das Endrundenturnier im kommenden Jahr (14. bis 26. Januar) garantieren. Um etwaige Rechenspiele zu verhindern, sollte die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) gegen Tschechien und in Montenegro möglichst klare Siege landen.

Gruppe ist noch völlig offen

Denn in Gruppe 2, die Montenegro mit 6:0 Punkten vor Tschechien (4:2) und Deutschland (2:4) anführt, ist praktisch alles möglich. Selbst eine Niederlage wäre für das Heuberger-Team noch nicht der endgültige K.o., denn auch der punktbeste Gruppendritte löst das Ticket nach Dänemark. Weil aber andere Teams nach dem dritten Spieltag schon mehr Punkte aufweisen, vertraut der Weltmeister von 2007 auf die eigene Stärke.

"Wir sollten mit drei Toren gegen Tschechien gewinnen, damit wir erstmal im direkten Vergleich vor den Tschechen stehen", sagte DHB-Vizepräsident Horst Bredemeier vor dem anstehenden Duell. "Und dann aber so viele Punkte wie möglich sammeln. Diese Qualifikation wird sicherlich bis zum Juni spannend bleiben."

Und dennoch: Trotz der "schwierigen Gruppe" (Heuberger) käme ein Scheitern einem weiteren Debakel gleich. Denn unter der Leitung des 48-Jährigen hatte Deutschland bereits die Olympischen Spiele in London verpasst. Sollte die DHB-Auswahl auch beim nächsten Großereignis fehlen, wären Heubergers Tage als Bundestrainer wohl gezählt.

"Ich hoffe einfach, dass wir wieder die Kampfmaschine rollen lassen und das Spiel für uns entscheiden", sagte Heuberger. Vor allem im Angriff sollte seine Mannschaft am Sonntag eine konzentriertere Leistung an den Tag legen und wieder den bei der WM so begeisternden Tempo-Handball aufs Parkett zaubern.

"Wir müssen den Ball einfach schneller laufen lassen und unsere Kräfte bündeln. Dann gibt es nur ein Ziel am Sonntag: Zwei Punkte", sagte Steffen Weinhold, der sich bei der Schmach von Brünn mit neun Treffern als einziger Deutscher in Normalform präsentierte.

(sid/seeg)
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