Handball DHB-Team startet erfolgreich in EM-Quali

Wetzlar · Die deutschen Handballer sind ungeachtet der Gerüchte um einen vorzeitigen Abschied von Bundestrainer Dagur Sigurdsson erfolgreich in die EM-Qualifikation gestartet. Der Europameister feierte beim 35:24 (16:10) gegen Außenseiter Portugal in Wetzlar einen ungefährdeten Sieg.

Deutsche Handballer siegen gegen Polen
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Foto: dpa, arn fgj

Die Spieler drehten eine Runde auf der Spielfläche, applaudierten den 4421 Fans in der ausverkauften Wetzlaer Halle, die zuvor für eine prächtige Stimmung gesorgt hatten. "Wir brauchen die Kulisse", hatte Handball-Bundestrainer Dagur Sigurdssson vor der Partie gegen Portugal gefordert. Aber auch seine Spieler sollten sofort "brennen". Das klappte nach kurze Aufwärmphase gegen die mit einer extrem offensiven Abwehr agierenden Gäste sehr gut. 35:24 (16:10) hieß es am Ende des Auftaktspiels der Qualifikation zur EM 2018. Schon am Samstag (17.45 Uhr/Sport 1) geht es für den Europameister und Olympiadritten weiter in Zürich gegen die Schweiz, die am Mittwoch mit 27:32 (15:12) gegen Slowenien verlor.

"Wir wollten Druck aufbauen. Aber die deutsche Mannschaft hatte auf unsere Versuche stets die passende Antwort", sagte Portugals Trainer Paulo Pereira. Vor allem auf Torhüter Andreas Wolff konnten sich die Gastgeber wieder verlassen: Er zog den gegnerischen Werfern den Nerv. "Ich bin zufrieden. Dass wir in der zweiten Halbzeit etwas den Rhythmus verloren haben, geht auch auf meine Kappe, denn ich habe einiges ausprobiert und viel gewechselt", sagte Sigurdsson.

Neben Wolff spielte sich der Gummersbacher Simon Ernst in der ersten Halbzeit in den Vordergrund. Der Spielgestalter übernahm die Rolle von Martin Strobel, der eine Nationalmannschaftspause einlegt — und bot eine starke Leistung. Er ordnete das Spiel, war aber auch torgefährlich und erzielte wie Kai Häfner und Uwe Gensheimer fünf Treffer. Erfolgreichster Mann des Abends war jedoch einer, der die ersten 30 Minuten auf der Bank zubrachte. Linksaußen Matthias Musche, erst durch die Verletzung des Kielers Rune Dahmke ins Team gekommen, versenkte den Ball sechsmal.

Sigurdssons Warnung vor dem Gegner, der im Sommer in den WM-Play-offs nur um zwei Tore an Island gescheitert war, hatten seine Spieler gehört. Immer sicherer stand die Abwehr, immer öfter fand man im Angriff die richtigen Lösungen und baute den Vorsprung kontinuierlich aus. Beim 23:13 (40.) war er erstmals zweistellig, und nach einem kleinen Durchhänger (28:21/50. Minute) machten Steffen Weinhold und seine Mitstreiter wieder ernst.

Die letzte Aktion gehörte Silvio Heinevetter. Der Berliner Schlussmann war nach 47 Minuten für Wolff, der sogar aus fast 40 Metern einen Treffer erzielte, eingewechselt worden. Zunächst hielt er keinen Ball, dann wurde er im Gesicht getroffen und lief zu großer Form auf. Höhepunkt war der Strafwurf von Antonio Areia, den er nach Ablauf der Spielzeit abwehrte.

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