EHF-Pokal Deutsche Klubs international erfolgreich

Frankfurt/Main · Die deutschen Handball-Teams überzeugen im Europacup. Flensburg nimmt in der Königsklasse eine schwere Auswärtshürde. Berlin und Magdeburg erreichen im EHF-Pokal vorzeitig das Viertelfinale, Göppingen steht sogar schon im Halbfinale. Nur Melsungen patzt.

 Erfolgreichster Werfer für die Füchse: Mattias Zachrisson.

Erfolgreichster Werfer für die Füchse: Mattias Zachrisson.

Foto: dpa, car lof

Die SG Flensburg-Handewitt hat nach einem starken Auftritt in der Fremde das Viertelfinale in der Champions League vor Augen. Im EHF-Pokal lösten die Füchse Berlin und der SC Magdeburg vorzeitig das Ticket für die K.o.-Runde der besten Acht und Titelverteidiger Frisch Auf Göppingen sprang sogar direkt ins Halbfinale. Den starken Eindruck der deutschen Handball-Teams auf internationalem Parkett trübte am Wochenende nur die MT Melsungen, die nach der zweiten Niederlage in der Gruppenphase um das Weiterkommen bangen muss.

Sechs Sekunden vor Ultimo eines umkämpften Achtelfinal-Hinspiels beim weißrussischen Meister HC Meschkow Brest sorgte Holger Glandorf am Sonntag für den umjubelten 26:25 (15:13)-Siegtreffer für Flensburg. "Ich bewerte diesen Erfolg sehr hoch, denn in der Gruppenphase haben hier viele Topteams verloren", sagte SG-Trainer Ljubomir Vranjes und schickte ein dickes Lob an seine Mannschaft hinterher: "Ich bin sehr stolz auf die Jungs. Sie sind cool geblieben und haben das richtig gut gemacht."

Die physisch starken Weißrussen bildeten in der Abwehr ein Bollwerk, das die Flensburger zunächst nur schwer überwinden konnten. Der 2,15 Meter große und 135 Kilogramm schwere Lette Dainis Kristopans machte am eigenen Kreis dicht und wuchtete den Ball vorne aus der zweiten Etage fünfmal ins Flensburger Tor.

Dennoch beherrschte Flensburg in der zweiten Halbzeit lange das Geschehen und lag sogar schon mit fünf Toren vorn, ehe es in der Schlussphase hektisch wurde. Zunächst schied Kapitän Tobias Karlsson, der erst wenige Tage zuvor sein Comeback gegeben hatte, mit Verdacht auf Gehirnerschütterung aus. Dann gelang den Gästen acht Minuten lang kein Tor, ehe Glandorf doch noch für Jubel sorgte. Bester Werfer für die SG war Lasse Svan mit fünf Toren.

Zwei Schritte weiter als Flensburg ist im EHF-Pokal bereits Göppingen. Die Schwaben sicherten sich am Sonntagabend durch ein ungefährdetes 35:27 (14:11) beim spanischen Vertreter BM Granollers vorzeitig den Sieg in der Gruppe B und stehen als Ausrichter des Finalturniers am 20. und 21. Mai bereits als erster Halbfinalist fest. Damit ist schon vor dem letzten Spieltag klar, dass neben den drei anderen Gruppengewinnern nur die besten drei Gruppenzweiten das Viertelfinale erreichen.

Geschafft haben dies bereits die Füchse Berlin und der SC Magdeburg. Die noch ungeschlagenen Hauptstädter sicherten sich am Sonntag durch ein 38:30 (18:14) gegen RD Riko Ribnica vorzeitig den Sieg in der Gruppe A. Bester Werfer für Berlin war Mattias Zachrisson mit neun Toren.

Auch Magdeburg steht nach einem souveränen 36:24 (19:12) gegen IF Kolding definitiv im Viertelfinale. Vor 4351 Zuschauern war Michael Damgaard mit elf Toren der überragende Mann. "Jetzt wollen wir uns natürlich auch Platz eins sichern", betonte Trainer Bennet Wiegert. Dafür würde bereits ein Unentschieden am kommenden Samstag beim ungarischen Club Grundfos Tatabanya KC reichen.

Um das Weiterkommen bangen muss Melsungen. Nach dem 24:26 (14:12) bei Benfica Lissabon fielen die Nordhessen in der Gruppe D mit 6:4 Punkten hinter die Portugiesen (8:2) auf Rang zwei zurück. Bester Werfer für die Gäste war Michael Allendorf mit sieben Toren. "Es ist ganz seltsam, was wir machen. Die Jungs wollen, aber es geht einfach nicht. Wir sind der Sache einfach nicht gewachsen", stellte MT-Trainer Michael Roth enttäuscht fest.

(dpa)
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