EHF-Cup Füchse Berlin machen deutsches Finale gegen Hamburg perfekt

Berlin · Besser kann es für die Handball-Bundesliga nicht laufen: Die "stärkste Liga der Welt" stellt wieder den EHF-Pokalsieger. Im Finale um die Trophäe stehen sich die Füchse Berlin und der HSV Hamburg gegenüber. Matchwinner waren die Torhüter Heinevetter und Bitter.

Füchse Berlin schalten Gorenje Velenje aus
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Der EHF-Pokal bleibt in Deutschland. Die Füchse Berlin zogen am Samstag beim Final-Four-Turnier in eigener Halle ins Endspiel ein und machten damit das Traumfinale mit dem HSV Hamburg perfekt. Die Gastgeber bezwangen vor 7112 Zuschauern Gorenje Velenje (Slowenien) mit 27:24 (16:12). Zuvor hatte Hamburg durch ein 27:23 (14:11) gegen Skjern HB den Grundstein gelegt für das erste deutsche EHF-Cup-Finale seit 2011. Das Endspiel findet an diesem Sonntag (17.30 Uhr/Sky) in der Max-Schmeling-Halle statt.

"Es wird ein deutsches Finale", hatte Hamburgs Manager schon nach dem Sieg des eigenen Teams prognostiziert. "Wir haben noch nichts erreicht, aber wir sind im Finale. Aber Silber ist diesem Wettbewerb so viel wert wie Bronze", ordnete er den Erfolg ein.

Wie Hamburg beeindruckten auch die Berliner mit einer konzentrierten Leistung. Ein Jahr nach dem Halbfinal-Aus und nur Platz drei beim Turnier in eigener Halle wollten die Füchse die Scharte auswetzen. Trotz des kurzfristigen Ausfalls von Jesper Nielsen wegen eines Magen-Darm-Virus' stand die Abwehr stabil.

Dahinter zeigte der zuletzt schwächelnde Nationaltorhüter Silvio Heinevetter deutlich ansteigende Form. Eine Schrecksekunde hatten die Gastgeber zu überstehen, als Heinevetter einen Wurf an den Hals bekam und lange nach Luft ringen musste. Davon unbeeindruckt erspielten sich die Füchse einen 15:10-Vorsprung (28.) und führten zur Pause mit 16:12. Auch dank der spektakulären Paraden von Heinevetter schufen die Berliner mit dem 23:17 (46.) die Grundlage für den Sieg.

90 Minuten zuvor riss der Hamburger Held bei Ertönen der Schlusssirene den linken Arm nach oben und wurde von seinen Teamkollegen stürmisch umarmt. Johannes Bitter hatte mit seinen Glanztaten im HSV-Tor die Dänen aus Skjern fast zur Verzweiflung gebracht. "Wir wissen, dass der 'Jogi' in solchen Spielen über sich hinauswächst und überragend hält. Deswegen bin ich froh, dass er bei uns im Team ist. 'Jogi' ist eine Art Lebensversicherung für uns", sagte Pascal Hens über seinen Weltmeister-Kollegen von 2007.

20 Paraden hatten die Statistiker für Bitter gezählt - ein Weltklassewert. Bitter selbst hob mehr die Leistung seiner Vorderleute hervor. "Ich hatte im ganzen Spiel das Gefühl, dass wir das Momentum auf unserer Seite haben, dass wir etwas Positives ausstrahlen und die die ganze Zeit beeindruckt haben", sagte der Schlussmann.

Von Beginn an hatten die Hamburger in der Abwehr richtig zugepackt.
Angeführt vom kaum zu bändigenden Spielmacher Kentin Mahe enteilte der Bundesligist zunächst bis auf 10:5 (16.). "Man hat gesehen, dass wir heiß waren in der Abwehr und uns festgebissen haben", meinte Hens. Danach aber stellten sich die Dänen besser aufs Hamburger Spiel ein. Der HSV büßte seinen Vorsprung bis auf 12:10 (29.). Nach der Pause sorgten die Hanseaten beim 20:14 (42.) für die Vorentscheidung.

Pechvogel des Tages war Johan Petersson. Bei seinem Comeback nach drei Jahren musste der 42 Jahre alte Rechtsaußen mit Verdacht auf einen Achillessehnenriss vom Feld. Der Linkshänder wurde noch während des Spiels ins Krankenhaus gebracht. "Ich bin kein Arzt und kann keine Diagnose stellen. Aber es sieht nicht gut aus. Es ist wohl etwas mit der Achillessehne", sagte Fitzek.

(dpa)
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