Handball DHB-Team beeindruckt im Prestigeduell gegen Dänemark

Prestigeerfolg für den Europameister: Die deutschen Handballer haben Dänemark in Köln überraschend deutlich mit 33:26 (17:15) bezwungen und sich in der langen Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Rio in starker Form präsentiert. Bester Werfer der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) war Kapitän Uwe Gensheimer mit acht Toren.

Deutschland gewinnt Härtetest gegen Dänemark deutlich
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Foto: dpa, mb jai

Das Team von Bundestrainer Dagur Sigurdsson ist bereits am Sonntag (15.30 Uhr/ZDF) in Gummersbach gegen Österreich erneut gefordert, während Dänemark nach der verlorenen EM-Revanche gegen die DHB-Auswahl in der kommenden Woche in der Olympia-Qualifikation um das Ticket für Rio (5. bis 21. August) kämpft.

"Ich bin sehr, sehr zufrieden. Gegen Dänemark zu gewinnen, ist für einen Isländer immer ganz besonders", sagte Sigurdsson bei Sport1: "Wir haben sehr gut gespielt. Die Abwehr hat gut gestanden, die Torhüter ebenfalls, und nach vorne haben wir ansehnlich gespielt. Das war stark." Julius Kühn lobte den "Teamgeist und das phantastische Publikum. Da war es nicht schwer, die Emotionen auf das Feld zu bekommen."

Gensheimer war insbesondere mit der Einstellung des Teams zufrieden. "Wir haben über 60 Minuten mit hoher Intensität gespielt. Wir wollen mit der gleichen Intensität auch das Spiel gegen Österreich angehen. Dann haben wir gute Chancen, ebenfalls erfolgreich zu sein", sagte der Kapitän.

Deutschland zu Beginn mit Problemen

Vor 13.122 Zuschauern benötigten die Gastgeber einige Minuten Anlaufzeit. Besonders in der Defensive hatten die "Bad Boys" in der Anfangsphase einige Probleme, es fehlte zu Beginn an der notwendigen Aggressivität. Die Folge war ein 4:7-Rückstand (10.).

Angetrieben von den Fans steigerte sich das Sigurdsson-Team aber minütlich. Steffen Fäth und Julius Kühn im Rückraum bekam die dänische Deckung überhaupt nicht in den Griff, einige trickreiche Anspiele auf Kreisläufer Hendrik Pekeler zeigte die Spielfreude beim Europameister. Tobias Reichmann sorgte mit dem 8:7 bei einem Tempogegenstoß für die Führung (14.). Da auch EM-Held Andreas Wolff im Tor immer stärker wurde, gingen die Gastgeber mit einer Zwei-Tore-Führung in die Pause.

Angesichts der Doppelbelastung mit dem Spiel am Sonntag wechselte Sigurdsson schon in der ersten Halbzeit munter durch. Nikolai Link von Zweitliga-Spitzenreiter HC Erlangen kam somit schneller als erwartet zu seinem Debüt im Nationaltrikot.

Nach dem Wechsel löste Silvio Heinevetter Wolff im Tor ab. Der Berliner zeigte einige starke Paraden, das deutsche Angriffsspiel blieb zudem weiterhin variantenreich. Gensheimer drehte nun richtig auf, Pekeler sorgte zudem für die erste Vier-Tore-Führung (21:17/36.).

Die Gäste gaben sich aber nicht geschlagen und verkürzten auf 23:25 (46.). Abgeklärt und nervenstark ließen sich die deutschen Handballer den Sieg aber nicht mehr nehmen und spielten sich in der Schlussphase sogar in einen Rausch.

Gegen den WM-13. Österreich erwartet DHB-Vizepräsident Bob Hanning am Sontag einen weiteren Erfolg. "Wir sind auf jeder Position besser besetzt. Da kann es nur um Leidenschaft und Einstellung gehen. Wenn diese Dinge bei beiden Mannschaften gleich sind, werden wir gewinnen", sagte Hanning, der die Verantwortlichen in Köln aufgrund der Doppelbelegung der Arena heftig kritisiert hatte. Das Spiel gegen die Dänen musste daher von Freitagabend auf Samstag verlegt werden.

(sid)
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