Klarer Sieg gegen Montenegro Deutschland gibt bei Handball-EM ein erstes Statement ab

Zagreb · Auftakt nach Maß für die deutsche Nationalmannschaft bei der Handball-EM in Kroatien: Gegen Montenegro setzte sich das DHB-Team im ersten Vorrundenspiel klar mit 32:19 durch.

Handball-EM 2018: Deutschland siegt klar gegen Montenegro
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Deutschland siegt ohne Mühe gegen Montenegro

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Foto: rtr, MAT

Mit einem überzeugenden Kantersieg haben die deutschen Handballer den erhofften Traumstart in die Europameisterschaft in Kroatien hingelegt. Im Auftaktspiel der Gruppe C bezwang der Titelverteidiger am Samstag Montenegro souverän mit 32:19 (17:9) und buchte auf dem Weg zum angestrebten Vorrundensieg die ersten zwei Punkte.

"Das ist ein Auftakt nach Maß für uns. Wir hatten die Möglichkeit, dass jeder auf der Platte war, das war echt top", sagte Kapitän Uwe Gensheimer nach dem souveränen Erfolg im ZDF. "Unsere Deckung hat gut funktioniert, aber es kommen noch andere Kaliber im Turnier", betonte der 31-Jährige. Torwart Andreas Wolff fügte an: "Ich bin überrascht, dass wir so hoch gewinnen konnten. Wir haben in der Abwehr überragend gespielt." Bundestrainer Christian Prokop beobachtete "ein sehr gutes Gesamtpaket".

In der mit nur rund 4000 Zuschauern spärlich besetzten Arena Zagreb waren Kapitän Uwe Gensheimer mit neun Toren, davon fünf Siebenmeter, und Paul Drux mit fünf Treffern beste Werfer für die DHB-Auswahl. Nächster Gruppengegner ist am kommenden Montag der WM-Dritte Slowenien.

Nach der Nichtnominierung von Abwehrchef Finn Lemke bildeten Hendrik Pekeler und Patrick Wiencek den Innenblock, zudem ließ Bundestrainer Christian Prokop EM-Neuling Maximilian Janke von Beginn an in der Defensive ran. Der Leipziger kassierte jedoch schon in den ersten zehn Minuten zwei Zeitstrafen und musste danach auf die Bank.

Wie zuletzt bei den überzeugenden Testspielsiegen gegen Island benötigte die DHB-Auswahl eine knappe Viertelstunde, um richtig warm zu werden. Doch dann ging die Post ab. Mit einem 9:0-Lauf zog der Turniermitfavorit vom 4:3 (12.) auf 13:3 (22.) davon und sorgte damit frühzeitig für klare Verhältnisse.

Gegen den EM-Letzten von 2016, bei dem Torjäger Vuko Borozan vom Champions-League-Sieger Vardar Skopje und Torhüter Nebojsa Simic vom Bundesligisten MT Melsungen verletzt fehlten, wurde die DHB-Auswahl ihrer Favoritenrolle voll gerecht.

Im Tor lieferte Andreas Wolff, der schon vor zwei Jahren beim Gold-Triumph in Polen der große Rückhalt war, eine überzeugende Partie und gab seinen Vorderleuten mit zahlreichen Paraden die nötige Sicherheit. Vorne agierten die Prokop-Schützlinge variabel und ließen sich auch von der teilweise sehr offensiven Abwehr der Montenegriner nicht stoppen.

Selbst im Vorgefühl des sicheren Sieges ließ die deutsche Mannschaft nach dem Wechsel die Zügel nicht schleifen, obwohl Prokop nun munter durchwechselte. Mitte der zweiten Halbzeit durfte auch Bastian Roscheck sein EM-Debüt feiern. Der Leipziger hatte wegen der überraschenden Nominierung sogar seine Hochzeit abgesagt.

Hinten war Wolff weiter eine Bank und parierte unter anderen einen Siebenmeter. Allerdings musste der Kieler in der Schlussphase leicht angeschlagen seinen Platz für Silvio Heinevetter räumen. Im Angriff lief die Tormaschine weiter auf Hochtouren. Gleich zehn Spieler trugen sich in die Torschützenliste ein, was Prokop zufrieden registriert haben dürfte.

"Das war ein starker Auftritt und ein erstes Statement an die Konkurrenz. Auch wenn Montenegro nicht der Maßstab ist: Wir dürfen uns auf ein tolles Turnier freuen", sagte DHB-Vizepräsident Bob Hanning dem SID.

(areh/dpa/sid)
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