Handball-EM Sigurdsson: "Träumen erlaubt"

Breslau · Bundestrainer Dagur Sigurdsson spricht im Interview über den eindrucksvollen Erfolg der deutschen Handballer gegen Ungarn, das "Endspiel gegen Russland" und den großen Traum vom Halbfinale.

Bundestrainer Dagur Sigurdsson (l.) bereitet seine Spieler auf das nächste "Endspiel" vor.

Bundestrainer Dagur Sigurdsson (l.) bereitet seine Spieler auf das nächste "Endspiel" vor.

Foto: dpa, dw hm

Dagur Sigurdsson, der 29:19-Erfolg gegen Ungarn war fast schon erschreckend souverän. Wie lautet Ihr Fazit?

Dagur Sigurdsson "Das war natürlich ein sehr, sehr gutes Spiel von uns. Wir sind gut gestartet und haben eine aggressive Abwehr mit einem guten Torwart hingestellt. Dann haben wir schnell nach vorne gespielt, so wie wir uns das vorher vorgestellt hatten. Wir waren schnell und beweglich und haben die Ungarn so auf dem falschen Fuß erwischt. Es war ein gutes Spiel von uns, aber ein perfektes Spiel sieht anders aus."

Hinten knüppelhart, vorne erstaunlich abgezockt: War der dritte Sieg in Folge auch gleichzeitig die beste Turnierleistung Ihrer jungen Mannschaft?

Sigurdsson "Ich glaube schon. Auch wenn man bedenkt, dass die Ungarn mit Talant Duschebajew einen sehr erfahrenen Trainer haben und mit Laszlo Nagy einen sehr guten Mann als Kapitän auf dem Feld. Meine Jungs haben alle Fragen beantworten können."

Jetzt geht es am Sonntag gegen Russland. Was ist im weiteren Turnierverlauf noch möglich?

Sigurdsson "Das wird noch einmal ein Spiel auf Augenhöhe. Da müssen wir eine absolute Top-Leistung bringen, da hat sich nichts geändert. Unsere Spielweise bedeutet harte Arbeit und viel Vorbereitung. Die Jungs müssen sich zwischen den Spielen viel mit dem Gegner beschäftigen und schauen, dass sie den Fokus und die Konzentration halten. Und dann haben wir gute Chancen, weil wir jung sind und frisch und hungrig. Die Jungs wollen."

Könnte es zu einem Vorteil werden, dass Sie gegen Ungarn viel durchwechseln und einige Spieler schonen konnten?

Sigurdsson "Ein Nachteil ist das nicht, dass wir jetzt mehrere Leute im Turnier haben. Aber gegen Russland fängt alles bei Null an, da müssen wir uns durchbeißen."

Die Spieler träumen von einer EM-Medaille und sprechen offen vom Ziel Halbfinale. Ist Träumen erlaubt bei Bundestrainer Sigurdsson?

Sigurdsson "Ja. Die können träumen, wie sie wollen. Das heißt aber trotzdem, dass wir gegen Russland unser bestes Spiel machen müssen. Für mich ist das ein Endspiel."

(seeg/sid)
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