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Doppelpack gegen Katar Handballer unter Strom: Konkurrenzkampf um Olympia

Mit den Länderspielen gegen Vize-Weltmeister Katar beginnt für die deutschen Handball-Europameister der Kampf um die Olympia-Plätze. Vor allem Rückkehrer Silvio Heinevetter steht am Wochenende im Fokus.

Handball: Die deutschen Europameister in der Einzelkritik
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Die deutschen Europameister in der Einzelkritik

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EM-Partys im ganzen Land, große Bühne in TV-Shows, Empfang bei Bundeskanzlerin Angela Merkel - nach sechs Wochen Feierei wird es für die deutschen Handball-Europameister jetzt wieder ernst. Vor den beiden Länderspielen gegen Vize-Weltmeister Katar hat Bundestrainer Dagur Sigurdsson das Rennen um die Olympia-Tickets ausgerufen.

"Für mich gibt es bei den Nominierungen nicht die Trennung zwischen Europameistern und anderen. Ich schaue nur auf die Leistung", sagte Sigurdsson vor den Duellen gegen das Wüsten-Emirat am Freitag in Leipzig (ab 18 Uhr/live in der ARD) und am Sonntag in Berlin (ab 15 Uhr/Sport1). Der Isländer machte deutlich: Ab sofort ist für die selbst ernannten "Bad Boys" harte Maloche statt Roter Teppich und Konkurrenzkampf statt Schaulaufen angesagt.

Angesichts der nur 14 Kaderplätze für die Olympischen Spiele in Rio dürfte das Gerangel um die begehrten Tickets schon am Freitag beginnen, die Kandidatenliste ist lang. Neben den 18 Europameistern drängen etliche Spieler zurück ins Team, die beim sensationellen Triumph in Polen noch gefehlt hatten. Allen voran Kapitän Uwe Gensheimer, Rechtsaußen Patrick Groetzki, Rückraumspieler Paul Drux und Torhüter Silvio Heinevetter.

Uwe Gensheimer imitiert Angela-Merkel-Raute
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Gensheimer imitiert Merkel-Raute

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Foto: dpa, mkx lof

Besonders die Rückkehr des unmittelbar vor den Titelkämpfen aussortierten Heinevetter wird mit Spannung erwartet. Sigurdsson hatte in Polen auf den extrovertierten Schlussmann verzichtet und stattdessen überraschend auf den späteren EM-Helden Andreas Wolff gesetzt. Nun bekommt Heinevetter, bei den Füchsen Berlin lange Vereinsspieler unter Sigurdsson, eine neue Chance, sich neben dem Europameister-Duo Wolff und Carsten Lichtlein zu beweisen.

"Er hat alle Chancen, bei den Olympischen Spielen dabei zu sein", sagte der Bundestrainer der Berliner Morgenpost. Heinevetter gehöre zu den 30 bis 35 Leuten, die für Rio interessant sind. "Die Tür steht für alle Spieler offen", betonte Sigurdsson. Der 31 Jahre alte Heinevetter gilt als einer der schillerndsten Figuren im deutschen Handball, zeigte nach einer Schwächephase in der Liga zuletzt einen deutlichen Aufwärtstrend bei seinem Klub.

Handball-EM: Deutschland jubelt über Europameister-Titel - Pressestimmen
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Pressestimmen zum Titelgewinn des DHB-Teams

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Foto: qvist /Shutterstock.com/Retusche RPO

Nun soll der Schlussmann mithelfen, die 24:26-Niederlage aus dem WM-Viertelfinale vor Jahresfrist gegen Katar wieder geradezurücken. "Es gibt nicht viele Mannschaften, mit denen wir eine Rechnung offen haben. Mit Katar schon. Es wäre sehr schön, das wieder in die richtige Richtung zu biegen", sagte Sigurdsson und schürte Revanchegelüste.

Härtetest statt Freundschaftsspiel - die Botschaft ihres Chefs scheint im Team anzukommen. "Die EM ist vorbei, die Zeit der Träumereien auch", sagte Torwart-Titan Wolff der Handballwoche. Man könne sich von der Vergangenheit nichts kaufen. "Jetzt muss unser Fokus ganz auf Rio gerichtet sein", sagte der 25 Jahre alte Shootingstar.

Auch abseits des Feldes sollen am Wochenende wichtige Weichen für die Zukunft gestellt werden. Im TV-Streit um die Übertragung der WM 2017 im öffentlich-rechtlichen Fernsehen trifft sich das Präsidium des Deutschen Handball-Bundes (DHB) zu Sondierungsgesprächen mit Weltverbandspräsident Hassan Moustafa und hofft dabei auf positive Signale.

"Für das Thema Nachhaltigkeit ist das ein wesentlicher Erfolgsfaktor", sagte DHB-Generalsekretär Mark Schober: "Wir wissen, dass wir bei den reichweitenstarken Sendern an die Menschen kommen und sie für unsere Sportart interessieren können."

Nach derzeitigem Stand wird die WM in Frankreich im kommenden Jahr nicht im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen sein. Wie schon bei der WM 2015 in Katar erlaubt Rechte-Inhaber beIN Sports, eine Tochtergesellschaft von Al Jazeera, keine Übertragung auf unverschlüsselten Satellitensendern.

(sid)
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