Handball Böse Klatsche für Kiel vor Achtelfinal-Duell gegen Löwen

Kiel · Der THW Kiel muss sich nach einer herben Schlappe in Paris für das Achtelfinale in der Handball-Königsklasse gegen die Rhein-Neckar Löwen neu sammeln. Besser läuft es für die deutschen Clubs im EHF-Pokal.

 Kiels Trainer Alfred Gislason spricht am Spielfeldrand mit seinen Akteuren.

Kiels Trainer Alfred Gislason spricht am Spielfeldrand mit seinen Akteuren.

Foto: dpa, dan lof

Böse Klatsche für den THW Kiel, Niederlage für Flensburg, aber Siege für ein EHF-Cup-Trio: Die deutschen Handball-Clubs haben auf internationalem Parkett ein höchst unterschiedliches Bild abgegeben. Der deutsche Rekordmeister aus Kiel erlebte zum Abschluss der Gruppenphase in der Champions League ein 24:42 (10:22)-Debakel bei Paris Saint-Germain und konnte sich kein Selbstvertrauen für das deutsche Achtelfinal-Duell gegen die Rhein-Neckar Löwen holen.

"Ich bin sehr enttäuscht. Wir haben skandalös schlecht angefangen, viele Bälle verschossen und die kämpferische Einstellung vermissen lassen", kritisierte THW-Trainer Alfred Gislason nach der Demontage im TV-Sender Sky. "Unsere Abwehr war beinahe nicht existent."

Frankreichs Star Nikola Karabatic und Deutschlands Nationalmannschaftskapitän Uwe Gensheimer waren mit jeweils sieben Toren erfolgreichste Werfer beim in allen Belangen überlegenen Sieger. Für Kiel traf Marko Vujin fünfmal.

Schon vor der Pleite am Sonntagabend stand fest, dass es im Achtelfinale zu einem deutschen Duell kommt. "Die Löwen sind ein sehr schwerer Gegner. Da müssen wir wesentlich besser spielen", sagte Gislason. Nach der Heimkehr am Montag gibt er seinen Schützlingen erst einmal ein paar Tage frei.

Auch THW-Geschäftsführer Thorsten Storm rechnet gegen den Meister aus Mannheim mit einem engen Duell. "Das werden, wie immer, wenn diese beiden Teams aufeinandertreffen, sehr spannende Spiele", sagte er.
"Beide Clubs wollen ins Viertelfinale. Kleinigkeiten werden am Ende den Ausschlag geben, welche Mannschaft es schafft." Der Sieger bekommt es im Viertelfinale mit dem FC Barcelona zu tun.

Die SG Flensburg-Handewitt verpasste am Samstag durch das 28:34 beim ungarischen Titelträger Telekom Veszprem den Sprung auf Rang drei und muss im Achtelfinale gegen Meschkow Brest aus Weißrussland antreten. "In der zweiten Halbzeit waren wir zu hektisch, haben zu viele Fehler gemacht", urteilte SG-Coach Ljubomir Vranjes nach der Niederlage an seiner künftigen Wirkungsstätte.

Vor den Weißrussen warnte Vranjes: "Das ist ein schwieriger Gegner." Gespielt wird zwischen dem 22. März und 2. April. Sollten die Norddeutschen weiterkommen, ginge es im Viertelfinale gegen Vardar Skopje aus Mazedonien. Damit droht das seit der Saison 2009/10 in Köln anberaumte Finalturnier erstmals ohne deutsche Clubs stattzufinden.

Besser sieht es im EHF-Pokal aus. Nachdem Titelverteidiger Frisch Auf Göppingen schon unter der Woche erfolgreich war, zogen die anderen drei Teams aus der Bundesliga am Wochenende nach. Die Füchse Berlin führen nach dem 31:26 beim dänischen Vertreter GOG Handbold die Gruppe A mit 8:0 Punkten an. Der SC Magdeburg übernahm in der Gruppe C dank eines 42:24-Kantersieges gegen Maccabi Tel Aviv mit 7:1 Zählern die Tabellenführung. Und auch die MT Melsungen steuert nach einem 28:22 gegen Helvetia Anaitasuna aus Spanien als Spitzenreiter der Gruppe D mit 6:2 Punkten auf Kurs Viertelfinale.

(dpa)
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