Qualifikation für Handball-EM Hanning duldet keine Ausreden gegen Finnland

Gummersbach · Bundestrainer Dagur Sigurdsson warnt vor Überheblichkeit, Kapitän Uwe Gensheimer erinnert an schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit, doch für Bob Hanning gibt es keine Ausreden. "Wenn wir anfangen, uns vor Finnland zu fürchten, dann läuft was falsch in dieser Handballnation", sagte der Vizepräsident des Deutschen Handballbundes (DHB) vor dem Auftakt der EM-Qualifikation am Mittwoch (20.15 Uhr/Sport1) in Gummersbach gegen die international zweitklassigen Finnen.

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Sigurdsson möchte bei seiner Pflichtspiel-Premiere als Nationalcoach aber keine böse Überraschung erleben und appelliert an sein Team, den eher unbekannten Gegner nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. "Finnland hat zuletzt gegen Rumänien und Litauen beachtliche Ergebnisse erzielt. Sie haben vielleicht nicht die Breite im Kader, aber gute Einzelspieler", sagte der 41 Jahre alte Nachfolger von Martin Heuberger.

Ex-Bundestrainer Heuberger war mit der DHB-Auswahl in der Qualifikation für die EM 2014 in Dänemark kläglich gescheitert, das soll dem Weltmeister von 2007 auf dem Weg zur Endrunde 2016 in Polen nicht noch einmal passieren. Daher ist ein überzeugender Sieg gegen Außenseiter Finnland Pflicht. "Vor zwei Jahren haben wir uns den Fauxpas erlaubt, dass wir zum Auftakt das Heimspiel gegen Montenegro verloren haben. Da sind wir schnell unter Druck geraten und immer hinterhergelaufen", erinnert sich Linksaußen Gensheimer.

Das darf gegen die Finnen, die vom langjährigen Bundesligaspieler Mikael Källman trainiert werden, nicht passieren. In Österreich und Weltmeister Spanien warten in der Gruppe 7 noch weitaus stärke Gegner auf die deutsche Mannschaft. Die ersten beiden Teams haben das EM-Ticket sicher in der Tasche.

Sigurdsson und seine Spieler warnen aber davor, schon jetzt an die wegweisende Begegnung am Sonntag in Wien zu denken. "Wir wollen den ersten Schritt Richtung Polen gehen. Es wird wieder Zeit, dass wir aus eigener Kraft die Qualifikation schaffen. Wir müssen mit Feuer und Leidenschaft an die Sache rangehen", sagte Torhüter Carsten Lichtlein, der dem vermeintlich leichten Auftaktgegner positiv entgegenblickt. "Ich bin froh, dass wir zuerst gegen Finnland spielen. Man hat in der Vergangenheit gesehen, dass wir einen gewissen Anlauf brauchen", sagte Lichtlein, der einräumte, dass man das neue Konzept von Sigurdsson noch verinnerlichen müsse.

Sven-Sören Christophersen, der am Mittwoch sein 100. Länderspiel bestreitet, hat derweil eine klare Vorstellung vom ersten von insgesamt drei Doppelspieltagen in der EM-Qualifikation: "4:0 Punkte, das ist die Zielsetzung."

(sid)
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