Verwirrung um Rudolph-Aussage HSV-Handballer: Hängepartie geht weiter

Für die HSV-Handballer geht die Hängepartie weiter. Nationalspieler Pfahl kündigte trotz der drohenden Insolvenz zwar an, das Team werde dem Club treu bleiben. Aber findet sich noch ein Retter in der Not ?

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Die Handballer des finanziell angeschlagenen HSV Hamburg warten seit zwei Monaten auf ihre Gehälter, wollen dem Klub aber offenbar dennoch weiter die Treue halten. "Ja, ich spiele hier weiter. Wir spielen auch als Mannschaft so weiter. Wir hoffen, dass es hier weitergeht und bleiben positiv auf dem Parkett und als Mannschaft", sagte Nationalspieler Adrian Pfahl der "Bild"-Zeitung (Freitag) ungeachtet der erneut drohenden Insolvenz.

Laut Medienberichten müsste HSV-Geschäftsführer Christian Fitzek zu Beginn der kommenden Woche ein Insolvenzverfahren beantragen, wenn zuvor nicht doch noch die Rettung gelingt. Als Retter eingesprungen war in der Vergangenheit stets Andreas Rudolph. Der 60 Jahre alte Hauptsponsor, Ex-Präsident und Mäzen sorgt nun aber für Verwirrung.

"Meiner Meinung nach sind sie nicht mehr zu retten", soll Rudolph am Donnerstagabend NDR 90,3 gesagt haben. Hamburger Medien berichten jedoch übereinstimmend, dass der Mäzen diesen Satz nicht gesagt haben will - allerdings ohne ihn dabei zu zitieren. Der Unternehmer hat schon eine hohe zweistellige Millionensumme in den Club gepumpt. Die Finanzierungslücke der Hanseaten, die die Lizenz im Vorjahr erst in allerletzter Sekunde erhalten hatten, soll laut "Hamburger Abendblatt" (Freitag) knapp im zweistelligen Millionenbereich liegen.

Rudolphs Bruder Matthias, der die Mehrheitsanteile hält, wollte auf dpa-Anfrage nichts zu der jüngsten Entwicklung sagen. Auch Fitzek hält sich derzeit zurück, hatte zuvor aber eine Klärung bis Anfang der kommenden Woche gefordert, ob und wie es beim HSV weiter geht.

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Foto: dpa, mch lof

Auch die Spitze der Bundesliga äußert sich zur HSV-Zukunft derzeit nicht näher. "Wir warten ab. Es macht keinen Sinn, Spekulationen zu verbreiten. Anfang nächster Woche wissen wir Konkreteres", sagte HBL-Präsident Uwe Schwenker der Nachrichtenagentur dpa.
HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann erläuterte, die Spieler würden im Fall des Falles für drei Monate Insolvenz-Geld erhalten. Er ging aber bis zuletzt davon aus, der der Klub die Saison zu Ende spielen kann.

Sollte der HSV in die Insolvenz gehen, wäre das nicht gleichbedeutend mit dem Zwangsabstieg. Nach den aktuellen HBL-Statuten würde der hanseatische Verein zunächst nur mit dem Abzug von acht Punkten bestraft. Der Abstieg würde folgen, sollte das Verfahren auch mit Ende der Lizenzierungsfrist Mitte April 2016 noch laufen.

(dpa)
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