Nach Doping-Freispruch Kraus von "tonnenschwerer Last" befreit

Der freigesprochene Handball-Nationalspieler Michael Kraus hat sich nach seinem Verstoß gegen die Anti-Doping-Richtlinien selbstkritisch und erleichtert gezeigt.

Handball-Profi Michael Kraus vor Sitzung der Anti-Doping-Kommission
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Foto: dpa, chc jai

"Mir fällt eine tonnenschwere Last von meinen Schultern. Es war eine sehr, sehr lange Leidenszeit, und es gab einige schlaflose Nächte", sagte der Weltmeister von 2007 dem Südwestrundfunk (SWR).

Kraus erklärte, dass es bei ihm "nicht um Doping" gegangen sei, "sondern um Meldeverstöße. Und weil ich da nicht genau war, mache ich mir natürlich Vorwürfe." Er habe keiner Kontrolle aus dem Weg gehen wollen, fügte der 30-Jährige vom Bundesligisten FA Göppingen an. Er sei zudem als Profisportler ein Verfechter des Meldesystems, aber er denke, dass in Zukunft daran gearbeitet werden müsse, "dieses System zu optimieren".

Spielmacher Kraus war am Donnerstag von der Anti-Doping-Kommission des Deutschen Handballbundes (DHB) nach einer nicht öffentlichen Sitzung freigesprochen worden. Das Gremium war im Grundsatz der Argumentation von Kraus und dessen Freundin gefolgt. Das Paar hatte bei einer Anhörung am Mittwoch in Hamburg angegeben, es habe bei einem der drei fraglichen Besuche eines Dopingkontrolleurs kein Klingeln an der Eingangstür vernommen.

Die Entscheidung des fünfköpfigen Gremiums fiel einstimmig aus. Durch das Urteil wurde die am 21. Juli verhängte vorläufige Suspendierung des Nationalspielers aufgehoben. Kraus war schon am Freitag im Spiel der Göppinger bei der TSG Friesenheim wieder spielberechtigt und könnte vom neuen Bundestrainer Dagur Sigurdsson auch für die Weltmeisterschaft in Katar (15. Januar bis 1. Februar) nominiert werden.

(sid)
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