Handball-Bundesliga Neuer THW-Bus "überfährt" HSV Hamburg

Im Nordduell zwischen den "Zebras" und dem HSV offenbarten sich zwei Handball-Welten. Die Zeiten, in denen die Duelle auf Augenhöhe geführt wurden, sind für die Hanseaten erst einmal vorbei.

THW Kiel erteilt HSV Hamburg eine Lehrstunde
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Foto: dpa, mch lof

Jens Häusler fand nach dem Spiel ein treffendes Bild. "In der zweiten Halbzeit kommt der THW mit einem neuen Bus und fährt uns über", sagte der Interimstrainer des HSV Hamburg nach der 19:29 (7:13)-Niederlage beim THW Kiel, die dem Rekordmeister über die Weihnachtsfeiertage die Tabellenführung in der Handball-Bundesliga bescherte.

Tatsächlich hatten sich am Dienstagabend in der mit 10 285 Zuschauern ausverkauften Sparkassen-Arena zwei Welten offenbart. "Zebra"-Coach Alfred Gislason brachte in der zweiten Halbzeit mit dem früheren Welthandballer Filip Jicha, dem deutschen Nationalspieler Steffen Weinhold und dem isländischen Ausnahmekönner Aron Palmarsson drei neue Rückraumspieler für den amtierenden Weltmeister Joan Cañellas, den amtierenden Welthandballer Domagoj Duvnjak und den letztjährigen Bundesliga-Torschützenkönig Marko Vujin.

Dem hatten die Hamburger mit Pascal Hens nur einen gelernten Schützen aus der zweiten Reihe entgegen zu setzen. Und als der Weltmeister von 2007 nach der Pause geschont wurde, standen mit Kentin Mahé, Kevin Herbst und Richard Hanisch teilweise drei Hamburger im Rückraum, die den Kielern weder spielerisch noch körperlich gewachsen waren.

"Dieses Jahr ist das halt so. Kiel war heute zehn Tore besser, das haut uns aber nicht um", sagte HSV-Kapitän Hens nach dem Spiel, und Schlussmann Johannes Bitter ergänzte: "Beim THW musst du 110 Prozent bringen, sonst wird das nichts." Klar wurde, dass die Zeiten, in denen die Duelle zwischen den beiden Teams auf Augenhöhe geführt wurden, für die Hamburger erst einmal vorbei sind.

Für Alfred Gislason war wichtig, dass seine Mannschaft nach dem enttäuschenden 22:26 im Schleswig-Holstein-Derby bei der SG Flensburg-Handewitt eine Reaktion zeigte. Das tat vor allem der überragende Schlussmann Andreas Palicka mit seinen 18 Paraden sowie die Abwehr der Kieler. "Letztlich haben wir das alles gut gelöst, und ich konnte die Spielanteile verteilen", sagte der Isländer.

Vor der Pause wegen der Weltmeisterschaft in Katar (15. Januar bis 1. Februar) haben beide Teams noch ein Heimspiel: Kiel empfängt am Freitag die HSG Wetzlar, Hamburg muss am Samstag gegen die Rhein-Neckar Löwen antreten.

(dpa)
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