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DHB-Pokal THW Kiel beim Final Four schon wieder nur Zuschauer

Das Final Four findet zum zweiten Mal in Folge ohne den THW Kiel statt. Der Rekordchampion scheiterte bei der 26:29-Niederlage gegen die Rhein-Neckar Löwen vor allem an Noch-Löwen-Keeper Niklas Landin.

 Für Kiel war im Viertelfinale Schluss.

Für Kiel war im Viertelfinale Schluss.

Foto: dpa, ua jai

Ideenlos, glücklos, ratlos: Während die Spieler der Rhein-Neckar Löwen mit ihren Fans "Oh, wie ist das schön" anstimmten und den Einzug ins Final Four des DHB-Pokals feierten, schlichen die Stars vom THW Kiel wie geprügelte Hunde vom Parkett der Mannheimer SAP-Arena. Der erste Titel der Saison ist futsch. Schuld daran ist ausgerechnet Löwen-Keeper Niklas Landin - der Mann, der ab Sommer in Kiel zwischen den Pfosten stehen wird.

"Ich bin sehr enttäuscht darüber, dass wir es nicht nach Hamburg geschafft haben", sagte THW-Trainer Alfred Gislason nach der 26:29-Viertelfinal-Niederlage frustriert: "Aber die Löwen haben mehr Willen gezeigt, und in den entscheidenden Phasen hat Landin überragend gehalten." Und so findet das Finalturnier in der Hansestadt (9./10. Mai) zum zweiten Mal in Folge ohne die Kieler Rekordchampion (neun Pokalsiege) statt - dies hatte es zuletzt in den Jahren 1996 und 1997 gegeben.

Das Kieler Star-Ensemble erlebte am Mittwochabend ein Deja-vu: Schon in der vergangenen Saison war das Bayern München des Handballs an den Mannheimern gescheitert. Vor 15 Monaten hatten die Zebras das Achtelfinale in eigener Halle mit 30:32 verloren. Kiels Kapitän Filip Jicha trieb am Tag nach der Partie jedoch ein vermeintlich unsportliches Foul des Löwen-Spielführers Uwe Gensheimer die Zornesröte ins Gesicht.

"Lieber Uwe Gensheimer, so geht das nicht! Das, was du gemacht hast, darfst du dir in deiner, in dieser Position mit Vorbildcharakter einfach nicht erlauben", schrieb Jicha bei Facebook: "Aus Respekt zu unserer Sportart und auch, weil du - so wie ich - die Kapitänsbinde im Verein und in der Nationalmannschaft trägst." In diesem Pokalspiel habe Kiel gewonnen, "und wir sind die Verlierer. Aber du hast in meinen Augen viel mehr verloren".

Die Löwen hatten am Abend zuvor zusammen mit über 12.000 Fans vor allem ihren Matchwinner Landin gefeiert. Mit 13 Paraden und vier gehaltenen Siebenmetern in Folge hatte der Däne entscheidenden Anteil an der achten Endrunden-Teilnahme. "Ab der 20. Minute hat Niklas sehr gut gehalten. Das war spielentscheidend", sagte Löwen-Coach Nikolaj Jacobsen und lobte das "große Herz" seines Teams.

Landin selbst war der Rummel um seine Person fast schon ein bisschen unangenehm. Der Zwei-Meter-Hüne verwies lieber auf den großen Anteil des Publikums. "Es hat unglaublich viel Spaß gemacht, vor so vielen Fans zu spielen. In dieser Halle können wir jede Mannschaft schlagen", sagte Landin, nachdem er das Torhüter-Duell gegen die Kieler Andreas Palicka und Johan Sjöstrand klar für sich entschieden hatte: "Ich freue mich jetzt riesig auf das Final Four." Nach acht vergeblichen Anläufen wollen die Löwen beim Finalturnier im Mai endlich den ersten Pokalsieg ihrer Vereinsgeschichte einfahren.

Doch auch mit Blick auf den Showdown in der Bundesliga, in der alles auf ein ähnliches Herzschlag-Finale wie in der vergangenen Saison hindeutet, setzten die Löwen ein deutliches Zeichen. "Natürlich ist es für den Kopf sehr wichtig, den THW zu schlagen", sagte Gensheimer und hob die "Leidenschaft" seiner Mannschaft hervor.

Neben den Löwen qualifizierten sich Titelverteidiger Füchse Berlin (29:19 beim Zweitligisten SC DHfK Leipzig), Champions-League-Sieger SG Flensburg-Handewitt (28:22 beim VfL Gummersbach) und der SC Magdeburg (32:17 gegen Frisch Auf Göppingen) für das Final Four. Die Halbfinal-Paarungen werden am 13. März ausgelost.

(sid)
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