Handball-Bundesliga Kiel führt die Etat-Liste mit 9,5 Millionen Euro an

Der THW Kiel ist einmal mehr der Krösus der Handball-Bundesliga. Der Rekordmeister plant mit 9,5 Millionen Euro. Insgesamt herrscht in der Liga wirtschaftliche Vernunft. Die Vereine investierten eher in Masse als in Klasse.

Handball-Bundesliga: Die Etats der 18 Klubs
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Foto: dapd, dapd

Ohne seine Leitfigur Filip Jicha, aber mit prall gefüllter Kasse geht der THW Kiel in seine Mission Titelverteidigung. Wie in der vorigen Spielzeit der Handball-Bundesliga plant der Rekordmeister für die am Freitag beginnende Saison mit einem Etat von 9,5 Millionen Euro und ist damit mit großem Abstand die Nummer 1 der Geldrangliste. Denn als Zweiter einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter den 18 Klubs kalkuliert die SG Flensburg-Handewitt mit 6,5 Millionen Euro und damit nur gut zwei Dritteln des Kieler Haushalts. Traditionell auf den Schlusspositionen rangieren die Aufsteiger, wobei der ThSV Eisenach mit 1,85 Millionen Euro auf dem letzten Platz liegt.

Insgesamt kalkulieren die Vereine in der Saison 2015/2016 laut der dpa-Erhebung mit 74,85 Millionen Euro, wobei einige der Etats geschätzt sind. Dies sind im Schnitt 4,15 Millionen Euro. Im Vergleich zur Spielzeit 2013/2014 mit ebenfalls 18 Vereinen ist dies eine moderate Steigerung: Vor zwei Jahren gaben die Klubs einen Gesamthaushalt von 73,2 Millionen Euro an, was einen Schnitt von 4,06 Millionen Euro bedeutete. Im Vorjahr kamen 19 Teams auf 76,55 Millionen Euro (Schnitt 4,02 Millionen Euro).

Der Ligaverband HBL attestiert seinen Vereinen ein sehr seriöses Arbeiten. Nach den Änderungen bei der Lizenzierung und dem Verbot der Neuverschuldung stehen die Clubs wirtschaftlich auf soliden Füßen. "Das hat sich mittelfristig bewährt. Wir haben eine ganz andere Ausgabenkultur. Mir ist kein Fall bekannt, wo wir uns Sorgen machen müssen", sagte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann der dpa.

Der Trend ist klar: Die Zeit der Hasardeure und des Geldausgebens auf Teufel komm raus ist vorbei. Ihr Geld glauben die Vereine gut investiert zu haben. Bis zum Dienstag standen 101 Abgängen 99 Zugänge gegenüber. Top-Transfers waren die Ausnahme: Am Mittwoch gab der THW die Verpflichtung des norwegischen Nationalspielers Erlend Mamelund von Haslum HK bekannt. In Jicha (Barcelona) und Aron Palmarsson (Veszprem) vom THW Kiel sowie Ivano Balic von der HSG Wetzlar und Iker Romero (beide Karriereende) von den Füchsen Berlin haben vier Top-Handballer die "stärkste Liga der Welt" verlassen.

Die wichtigsten Wechsel liefen innerhalb der Liga. So holte Kiel den dänischen Spitzen-Torhüter Niklas Landin von den Rhein-Neckar Löwen. Die Flensburger verpflichteten vom HSV Hamburg Weltmeister Kentin Mahe und Ex-Europameister Henrik Toft Hansen sowie aus Kiel Spielmacher Rasmus Lauge Schmidt. Drei deutsche Nationalspieler haben neue Herausforderungen gesucht: Finn Lemke wechselte zum SC Magdeburg und Hendrik Pekeler (beide TBV Lemgo) zu den Rhein-Neckar Löwen. Eric Schmidt verließ Absteiger TSG Friesenheim zur TSV Hannover-Burgdorf.

(dpa)
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