Glandorf wird getestet Sigurdsson streicht Trio — Gensheimer trauert um Vater

Hamburg · Handball-Bundestrainer Dagur Sigurdsson seinen WM-Kader bereits frühzeitig reduziert. Überschattet wird die WM-Vorbereitung vom unerwarteten Tod des Vaters von Uwe Gensheimer.

 Uwe Gensheimer hat kurz vor der WM seinen Vater verloren.

Uwe Gensheimer hat kurz vor der WM seinen Vater verloren.

Foto: dpa, mb gfh

Der Kapitän weilt derzeit bei seiner Familie in Mannheim und soll auch nicht beim finalen WM-Test am Montagabend gegen Österreich spielen, wie der Deutsche Handballbund (DHB) mitteilte. Nicht dabei sind auch Philipp Weber, Erik Schmidt und Jens Schöngarth, die Sigurdsson aus seinem Kader für das am Mittwoch in Frankreich beginnende Turnier strich. Der Isländer überraschte dagegen mit der Reaktivierung von Weltmeister Holger Glandorf, der zumindest gegen Österreich spielen soll.

Anschließend soll der 33-Jährige aber wieder die Heimreise antreten. Zwar war er schon am vergangenen Donnerstag zum Team gestoßen, um Abläufe kennenzulernen. Für die Busfahrt nach Frankreich am Mittwoch ist er aber zunächst nicht eingeplant. Dennoch hält sich Sigurdsson offen, wen er letztlich auf seine Kader-Liste für die WM setzt. Bis spätestens Donnerstagabend muss er dem Weltverband IHF maximal 16 Spieler melden. Inklusive Gensheimer und ohne Glandorf hat er derzeit 15 Spieler auf dem Zettel, die er mit ins Teamquartier in Rouen nehmen möchte. Wer die Nummer 16 sein wird oder ob er möglicherweise zunächst nur 15 Akteure benennt, ist derzeit unklar.

"Über die Qualität eines Holger Glandorf brauchen wir uns nicht zu unterhalten, vorspielen braucht er auch nicht", sagte DHB-Vizepräsident Bob Hanning dem SID: "Es geht aber darum, dass er nicht ganz aus der Kalten heraus mit dieser Nationalmannschaft spielt, wenn man ihn aufgrund der Verletzungssorgen braucht."

So ist auch noch unsicher, wie es nach der Schocknachricht mit Gensheimer weitergehen wird. Der Zeitpunkt seiner Rückkehr ist unklar, auch sein Einsatz bei der WM steht offenbar auf der Kippe. "Die Entscheidung liegt einzig und allein bei ihm. Er muss sehen, wie stabil seine persönliche Situation ist", sagte Hanning.

Am Freitag (17.45 Uhr) bestreiten die deutschen Handballer ihr erstes Gruppenspiel gegen Ungarn. Während des Turniers kann Sigurdsson maximal zwei Spieler durch Nachnominierungen ersetzen. Die nachnominierten Spieler müssen allerdings aus seinem erweiterten 28 Spieler umfassenden WM-Aufgebot stammen, das er im Dezember benannt hatte. Sollte der Bundestrainer allerdings vorerst nur 15 Akteure auf seine Liste setzen, würde er sein Aufgebot jederzeit wieder um einen Spieler aus diesem Aufgebot auffüllen können.

Möglich ist aber auch, dass Sigurdsson direkt mehr als 16 Spieler mit nach Frankreich nimmt. Einige von ihnen könnten dann zwar zunächst nicht zum Einsatz kommen, könnten aber mit dem Team trainieren, wären in den Abläufen drin und stünden im Falle einer Nachnominierung sofort zur Verfügung.

(old/dpa/sid)
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