Handball-WM Glandorf - der stille Star

Varazdin (RPO). Holger Glandorf steigert sich bei der Handball-WM von Spiel zu Spiel und drückt dem deutschen Spiel immer mehr seinen Stempel auf. Nachdem der Weltmeister zu Beginn des Turniers nach seinen Wurfversuchen meist mit hängendem Kopf und einem ratlosen Schulterzucken in die Abwehr zurückkehrte, nähert sich das Rückraum-Ass nun seiner Bestform.

Handball-WM: Deutschland - Polen
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"Ich fühle mich immer besser. Das Selbstvertrauen kehrt zurück", meinte der Nordhorner, der mit der ungeschlagenen Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB) am Samstag (17.30 Uhr/Liveticker) im ersten Hauptrundenspiel in Zadar auf Serbien trifft.

In den fünf Vorrundenspielen erzielte Glandorf 27 Treffer und belegt damit in der Torschützenliste als bester deutscher Werfer Platz zwölf. Besonders in den entscheidenden Spielen gegen Mazedonien (9 Tore) und Polen (6) fand er seine Wurfgenauigkeit wieder, wegen der er bei den Gegnern gefürchtet und bei den Bundesligisten THW Kiel, Rhein-Neckar Löwen und TBV Lemgo heiß begehrt ist.

"Da geht der Kopf schon mal runter"

Das sei aber momentan kein Thema. Darüber entscheide er erst nach der WM, so Glandorf, der aber einräumte, dass es in dieser Saison nicht so gut lief: "Ich habe schon Phasen gehabt, da habe ich das Tor von der Kabinentür aus getroffen. Und jetzt war es eben anders herum. Da geht der Kopf schon mal runter."

Doch zu viele Gedanken macht sich der 25-Jährige deswegen nicht. Glandorf sieht sein Tief eher als eine normale Phase in einer bisher erfolgreichen Karriere an: "Wenn es zwei, drei Jahre super läuft, ist es logisch, das so eine Phase kommt. Das kennt jeder Sportler."

In Kroatien, wo er sich die knappe Freizeit mit Büchern, Internet und Fernsehen vertreibt, hat Glandorf noch viel vor. "Erreicht haben wir nämlich noch nichts", betont er.

Bundestrainer Heiner Brand ist froh, dass sich einer seiner Leistungsträger wieder gefunden hat. "Das war aber auch notwendig. Wir sind auf seine Tore und seine Stärke angewiesen", so der Gummersbacher.

(SID)
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