Handball-WM Katars "International-Mannschaft" trifft im Finale auf Frankreich

Doha · Die Sensation ist perfekt: Gastgeber Katar spielt als erstes nichteuropäisches Team um den Weltmeister-Titel im Handball.

Handball: Gastgeber Katar sensationell im Endspiel
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Gastgeber Katar sensationell im Endspiel

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Der Asienmeister gewann am Freitag in Doha sein Halbfinale gegen Polen mit 31:29 (16:13). Bislang waren nur Ägypten 2001 und Tunesien 2005 als beste nichteuropäische Mannschaften ins WM-Halbfinale gekommen. Das Team des spanischen Trainers Valero Rivera trifft am Sonntag auf Olympiasieger Frankreich, der sich dank des starken Torhüters Thierry Omeyer mit 26:22 (18:14) gegen Titelverteidiger Spanien durchsetzte.

Katar hat in den K.o.-Spielen nacheinander Österreich, Deutschland und Polen ausgeschaltet. Vor zwei Jahren hatte der Gastgeber noch WM-Platz 20 belegt. Vor 15.000 Zuschauern in der Lusail Multipurpose Hall warfen Kamalaldin Mallash und Rafael Capote je sechs Tore. "Wir wussten, dass wir bis zur Pause drei oder vier Tore Vorsprung haben mussten, weil Polen fast alle seine Spiele in der zweiten Halbzeit gewonnen hat", sagte Rivera, der vor zwei Jahren bei der Heim-WM mit Spanien den Titel gewonnen hatte.

Bei den vom deutschen Trainer Michael Biegler betreuten Polen traf Michal Jurecki achtmal. "Ich habe höchsten Respekt vor dem Kampfgeist meiner Mannschaft", sagte der einstige Rückraumspieler des TuS N-Lübbecke und fügte an: "Jeder, der etwas von Handball versteht, hat gesehen, was mit uns passiert ist. Am Sonntag werden wir einen echten Kampf um Bronze haben - und wir sind heiß darauf, mit dieser Medaille nach Hause zu fahren."

Damit spielte Polens Trainer auf die erneut diskutablen Leistungen des Schiedsrichtergespannes an. Wie schon im Viertelfinale beim Spiel Katar gegen Deutschland zogen die Unparteiischen durch kuriose Pfiffe zugunsten des Gastgebers den Unmut auf sich. Nach dem WM-Aus klatschte das polnische Team höhnischen Beifall in Richtung der Schiedsrichter

Polen bedankt sich! Auch unseren Nachbarn ergeht es gegen Katar wie uns. http://t.co/NsYr2UsznJ #SkyHandball pic.twitter.com/gyP79rA7DB

Im zweiten Halbfinale hatte sich Frankreich zur Pause bereits einen 18:14-Vorsprung erspielt. In der hochklassigen Begegnung kämpften sich die Spanier jedoch wieder auf 18:19 (38.) heran, kam aber nicht zum Ausgleich. Michael Guigou warf fünf Tore für Frankreich, bei den unterlegenen Spaniern trafen Joan Canelles und Christian Ugalde ebenfalls je fünfmal.

(dpa)
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