31:29 gegen Polen Katars "International-Mannschaft" steht im WM-Finale

Katars Handballer haben ihren Siegeszug bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land fortgesetzt und greifen sensationell nach dem Titel. Die Mannschaft des spanischen Weltmeistertrainers Valero Rivera besiegte im Halbfinale in Doha den EM-Sechsten Polen 31:29 (16:13) und kann damit als erstes nicht-europäisches Team im Finale am Sonntag ( 17.15 Uhr/Live-Ticker) gegen Olympiasieger Frankreich oder Titelverteidiger Spanien WM-Gold holen.

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Gastgeber Katar sensationell im Endspiel

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Beste Werfer des Asienmeisters gegen die vom deutschen Trainer Michael Biegler betreuten Polen waren Rafael Capote und Kamalaldin Mallash mit jeweils sechs Treffern. Torhüter Danijel Saric bot zudem eine Weltklasseleistung und trieb die polnische Offensive zur Verzweiflung. Einzig Michal Jurecki (acht Tore) zeigte sich beim Vize-Weltmeister von 2007 unbeeindruckt von Saric.

Biegler war nach der Partie mächtig angefressen, wollte sich zur Schiedsrichterleistung aber nicht äußern. Seine Spieler klatschten den serbischen Unparteiischen derweil höhnisch Beifall, während die Scheichs nach Spielschluss aufs Feld stürmten und Erfolgscoach Rivera herzten.

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"Höchsten Respekt vor meiner Mannschaft. Sie hat ein tolles Turnier gespielt", sagte Biegler, dessen Team am Sonntag (14.30 Uhr/Live-TIcker) um Bronze kämpft. Rivera träumt hingegen vom ganz großen Wurf, nachdem er vor zwei Jahren bereits Spanien zum Titel geführt hatte. "Ich bin heute der glücklichste Mensch auf der Welt. Es war mein Traum, ins Finale einzuziehen", sagte Rivera.

Nach ihrem Viertelfinalerfolg gegen die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) hatte die zusammengekaufte Weltauswahl Katars gegen die favorisierten Polen zu Beginn Mühe. Das Biegler-Team lag in der Anfangsphase vor den über 15.000 Zuschauern in der ausverkauften Lusail Multipurpose Hall immer mit ein, zwei Toren in Front. Doch mit zunehmender Spieldauer übernahmen die Gastgeber immer mehr das Kommando und gingen nach 23 Minuten beim 12:11 erstmals in Führung.

Die Auswahl Katars, die nach Ägypten (2001) und Tunesien (2005) erst als dritte nicht-europäische Mannschaft ein WM-Halbfinale erreicht hatte, spielte auch nach dem Wechsel abgezockt und zog auf 19:14 (36.) davon – auch weil das polnische Torhüter-Duo einen schwachen Tag erwischt hatte. In der Schlussphase verkürzte Polen zwar noch einmal auf 22:24 (53.), doch am Ende jubelten die Gastgeber, die verdient ins Endspiel einzogen.

(sid)
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