Handball-WM DHB-Team schlägt Weißrussland und freut sich auf Glandorf

Rouen · Die deutschen Handballer wollten nach den Spaziergängen gegen Chile (35:14) und Saudi-Arabien (38:24) wieder ein richtiges Spiel bestreiten – und sie bekamen es. Jedenfalls 30 Minuten lang gegen Weißrussland.

Handball-WM 2017: Weißrussland - Deutschland, die Bilder
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Weißrussland - Deutschland: die Bilder

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Foto: dpa, mut lof

Die deutschen Handballer wollten nach den Spaziergängen gegen Chile (35:14) und Saudi-Arabien (38:24) wieder ein richtiges Spiel bestreiten — und sie bekamen es. Jedenfalls 30 Minuten lang gegen Weißrussland.

Da stand es 16:16. "Er ist halt ein Vulkan, der ausbrechen kann", sagte Julius Kühn nach der Partie, die der Europameister letztlich sicher mit 31:25 gewann. In der Pause hatte "Vulkan" Dagur Sigurdsson sich seine Jungs vorgeknöpft. Es wurde etwas lauter in der Kabine. "Wir waren immer einen Schritt zu spät. Uns fehlte die Aggressivität in der Abwehr, deshalb war es lange ein schwieriges Spiel. Als der Gegner dann mehr Risiko gehen musste, wurde es einfacher", lautet das Fazit des Isländers nach dem vierten Sieg im vierten Gruppenspiel bei der WM-Vorrunde in Rouen.

Noch mehr Aufmerksamkeit als der Erfolg galt einer Personalie, die nicht unerwartet kam. Holger Glandorf, Weltmeister 2007, wird am Donnerstag im Teamhotel der deutschen Mannschaft eintreffen. Der Linkshänder des Bundesliga-Spitzenreiters Flensburg-Handewitt wird Kai Häfner unterstützen. Der Profi aus Hannover war bislang der einzige Linkshänder im rechten Rückraum. "Er wird den jungen Spielern helfen", sagte Sigurdsson. Als der Isländer im September 2014 anfing, hatte der heute 33-Jährige seine internationale Laufbahn eigentlich beendet. Er kehrte erst am 9. Januar im Testspiel gegen Österreich als "Notnagel" ins Team zurück.

30 Minuten lang hatten sich Sigurdssons Spieler schwergetan. "Wir haben 16 Tore kassiert, das sagt wohl alles", meinte Kreisläufer Patrick Wiencek. Torhüter Andreas Wolff sah das Positive, sprach von einer guten Vorbereitung auf das morgige Spiel gegen Kroatien. Dabei geht es um den Gruppensieg, geht es darum, wer zum Achtelfinale nach Paris (Erster) oder ins gut 700 Kilometer entfernte Montpellier umziehen muss.

Patrick Groetzki war der Mann der Anfangsphase der zweiten Halbzeit. Drei Tore erzielte der Rechtsaußen, das 19:16 beruhigte. Doch nach dem 24:18 (42.) wurde es noch mal enger, kam der Gegner auf 22:25 (49.) heran. Paul Drux, gegen Saudi-Arabien wegen einer Sprungelenks-Verletzung geschont, und zweimal Uwe Gensheimer beseitigten mit der 28:23-Führung letzte leichte Zweifel.

Immer besser ins Spiel findet Steffen Fäth. Bei der EM 2016 war er noch einer der besten Spielgestalter, fiel allerdings nach seinem Transfer im Sommer von Wetzlar nach Berlin in ein Loch. Mit dem Trainerwechsel an der Spree geht es aufwärts mit dem 26-Jährigen. Er erzielte sechs Tore bei sechs Versuchen und bildet mit Julis Kühn, Kai Häfner und Paul Drux einen schwer auszurechnenden Rückraum.

(cze)
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