Gummersbach Handballer fahren selbstbewusst nach Wien

Gummersbach · Dem 30:18-Pflichtsieg gegen Finnland folgt am Sonntag die Bewährungsprobe gegen Österreich.

Drei Trainingseinheiten hat Handball-Bundestrainer Dagur Sigurdsson, um sein Team auf das EM-Qualifikationsspiel am Sonntag (18 Uhr) in Wien vorzubereiten. Zwei waren es vor dem Auftakt in Gummersbach gegen Finnland (30:18/19:8). Das ist nicht gerade viel, aber den Kollegen des Isländers geht es ja nicht besser. "Ein gute erste Halbzeit. Eine zweite Halbzeit, die wir uns so gegen Österreich nicht erlauben können", urteilte Torhüter Carsten Lichtlein nach seinem "Heimspiel". Sigurdsson probte nach den überlegen gestalteten ersten 30 Minuten einiges aus und wechselte häufig. Er musste erkennen, dass das Niveau nicht gehalten werden konnte. "Der Rhythmus ging verloren", sagte er.

Bob Hanning, beim Handballbund (DHB) als Vizepräsident und beim Erstligisten Berlin als Manager Vorgesetzter Sigurdssons, sprach von einer ordentlichen, disziplinierten und engagierten Leistung. "Das ist aber auch etwas, was man von deutschen Handballern erwarten kann", fügte er hinzu.

Österreich startete mit einer 16:27-Niederlage beim Gruppenfavoriten, Weltmeister Spanien, in die Qualifikation. Nicht dabei war Kapitän Viktor Szilagyi. Und der Profi des Bundesligisten Bergischer HC wird auch am Sonntag fehlen. "Ich habe eine Entzündung im Knie und muss schauen, dass ich meinem Körper in dieser spielfreien Woche eine Schonzeit geben kann", sagte der 36-Jährige.

Ein Sieg in Wien wäre ein großer Schritt Richtung Endrunde 2016 in Polen, die der Gruppenerste und Gruppenzweite erreichen, dazu noch der Beste der sieben Drittplatzierten. Auch ohne Szilagyi sind die Gastgeber ein Gegner auf Augenhöhe. Daran mitgearbeitet hat auch Sigurdsson. Er betreute das Team von 2008 bis 2010. Nun hat sein Landsmann Patrekur Johanesson das Sagen. "Einer meiner besten Kumpels", wie Sigurdsson erzählt.

Die Reise in die österreichische Vergangenheit trübt nicht den Blick für die deutsche Zukunft. Und die sieht der Bundestrainer durchaus positiv. "Wir haben einen großen Pool an Talenten und viele gute Ansätze, aber wir müssen auch noch viel arbeiten." Wie viel, wird sich schon in Wien zeigen.

(cze)
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