Barcelona Iniesta überstrahlt Barças Gala

Barcelona · Der Kapitän beweist beim 2:0 gegen Paris seine Extraklasse.

Kaum hatte sich der FC Barcelona mit einem wiedererstarkten Andrés Iniesta im Kreis der besten vier Teams Europas zurückgemeldet, erwachten die Gedanken an ein Wiedersehen mit Bayern Münchens Trainer Pep Guardiola. "Ich freue mich für ihn. Man hatte sein Team fast schon abgeschrieben, aber die sechs Tore mit einer ersatzgeschwächten Mannschaft zeigen, was für ein großer Trainer er ist", sagte Barca-Coach Luis Enrique nach dem 2:0 gegen Paris St. Germain.

Angesichts der starken Leistung muss Enrique keinen Gegner fürchten, erst recht wenn seine Stars weiter so gut aufgelegt sind. Mit dem fußballerischen Kunstwerk war das Viertelfinal-Rückspiel in der Champions League nach 14 Minuten fast schon entschieden, nachdem die Katalanen das Hinspiel bereits mit 3:1 gewonnen hatte. Neymar erwies sich als ein wahres Schreckgespenst für den französischen Meister. Der Brasilianer erzielte beide Treffer (14./34.). Damit gelangen ihm in dieser Saison in vier Spielen gegen PSG (zwei in der Gruppenphase) fünf Tore. "Nun werden wir alles daransetzen, ins Endspiel in Berlin einzuziehen", kündigte Neymar an.

Für Trainer Luis Enrique war es der 42. Sieg im 50. Saisonspiel. Der alte Vereinsrekord von Helenio Herrera, der es nach einer Statistik des Fachblatts "Sport" in den Spielzeiten 1957/58 und 1958/59 auf 40 Erfolge gebracht hatte, ist Geschichte.

Der am meisten gefeierte Held war jedoch weder der Trainer noch der Torjäger Neymar, sondern Iniesta, der das 1:0 perfekt vorbereitet hatte. "Sein Alleingang war ein Spielzug, der ins Fußballmuseum gehört", schwärmte die Zeitung "El Periódico". "Sein Dribbling hätte von Harry Potter sein können. Wie ein Zauberer schwebte Iniesta über den Rasen. Sein Alleingang war von einer solchen Leichtigkeit, dass es aussah, als ob die Gegenspieler, die sich ihm entgegenstellten, wie von allein umfielen." Der Kapitän wurde nach dem Spiel gefragt, ob nun der Iniesta in Bestform zurückgekehrt sei. Die lapidare Antwort des Regisseurs: "Ich war eigentlich nie weg."

Marc-André ter Stegen verbrachte im Barça-Tor einen relativ ruhigen Abend. Der frühere Keeper von Borussia Mönchengladbach hatte nur wenige Gelegenheiten, sich auszuzeichnen. Paris hatte trotz der Rückkehr des zuletzt gesperrten Torjägers Zlatan Ibrahimovic den Katalanen wenig entgegenzusetzen. "Wir hatten ein besseres Spiel machen wollen, aber Barça ließ es nicht zu", räumte Gäste-Trainer Laurent Blanc ein. Die französische Presse wurde noch deutlicher. "Das von den Spaniern vorgegebene Tempo war zu hoch für PSG", meinte "Le Figaro". "Le Parisien" ergänzte: "PSG fehlt einfach die Klasse, um es mit Barcelona aufnehmen zu können."

(DPA)
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