Formel 1 "Bianchi fuhr vor Unfall zu schnell"

Doha · Experten-Kommission gibt dem Formel-1-Fahrer starke Mitschuld am Unfall.

Jules Bianchi – Bilder aus dem Leben des Formel-1-Fahrers
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Foto: dpa

Formel-1-Pilot Jules Bianchi war zu großen Teilen selbst an seinem schweren Unfall Anfang Oktober in Japan schuld. Zu diesem Ergebnis kam die Expertenkommission des Automobil-Weltverbandes (Fia) in einem 396 Seiten umfassenden Bericht. Zwar schrieb das Gremium um Ex-Teamchef Ross Brawn und den früheren Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali von einer "Verkettung mehrerer Umstände", die jeder für sich "nicht alleinschuldig" seien - Punkt drei der elf Schlussfolgerungen scheint aber der entscheidende zu sein: "Bianchi hat nicht ausreichend abgebremst, um zu verhindern, dass er an derselben Stelle die Kontrolle über sein Auto verliert wie Adrian Sutil."

Aber auch Bianchis inzwischen insolventer Rennstall Marussia wurde in die Pflicht genommen. Der Aufprall habe unter Umständen schwächer ausfallen können, wenn ein Sicherheitssystem funktioniert hätte. Die Vorrichtung regelt den Schub normalerweise automatisch ab, sobald ein Pilot Gas- und Bremspedal gleichzeitig bedient. Inwiefern das die Heftigkeit des Aufpralls beeinflusst habe, sei aber nicht nachvollziehbar. Nach Ansicht der Fia habe der Franzose die doppelten Gelben Flaggen (Tempo verlangsamen) nicht entsprechend befolgt. Außerdem sei die ansonsten "halbtrockene" Strecke in diesem Abschnitt deutlich nasser gewesen.

Bianchi war von der Strecke abgekommen und mit seinem Boliden gegen ein Abschleppfahrzeug gerast. Der 25-Jährige wurde vor zwei Wochen in ein Krankenhaus in Nizza verlegt und befindet sich immer noch in einem kritischen Zustand.

(SID)
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