Brüssel Dopingsünder bleibt ungeschlagen

Brüssel · US-Sprinter Gatlin, schon zweimal ertappt, läuft 9,77 Sekunden über 100 Meter.

Gatlin läuft 9,77 Sekunden in Brüssel
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Athen-Olympiasieger Justin Gatlin (USA) hat auch sein letztes Saisonrennen über 100 m gewonnen und ist damit als erster Sprinter seit Usain Bolt 2009 in einem Kalenderjahr ungeschlagen geblieben. Der zweimal des Dopings überführte 32-Jährige setzte sich beim Meeting im italienischen Rieti in exzellenten 9,83 Sekunden durch und feierte seinen 18. Erfolg in Serie. Zuletzt hatte Gatlin am 6. September 2013 beim Diamond-League-Meeting in Brüssel als Vierter einen Sieg verpasst. Am Freitag war Gatlin in der belgischen Hauptstadt mit 9,77 Sekunden persönliche Bestzeit gelaufen. Das erste von zwei 100-m-Rennen in Rieti hatte zuvor der Jamaikaner Asafa Powell gewonnen und in 9,90 Sekunden seine beste Zeit nach abgelaufener Dopingsperre erzielt. Powell hatte in Rieti 2007 in 9,74 Sekunden einen Weltrekord erzielt.

Das angebliche Erfolgsgeheimnis des umstrittensten Sprinters Gatlin ist verblüffend simpel. "Bevor ich rausgehe und renne, schaue ich mir oft Forrest Gump an", sagte Justin Gatlin: "Wenn er läuft, legt er einfach los. Und das ist auch meine Mentalität - einfach nach vorne." Mit breitestem Grinsen absolvierte der US-Amerikanerin Brüssel die Pressekonferenz, plauderte freundlich, witzig, originell, und man war geneigt, sich mit ihm über eine außergewöhnliche Leistung zu freuen: Erst die Jahresweltbestzeit von 9,77 Sekunden über 100 Meter Minuten später dann kaum minder grandiose 19,71 über 200 Meter. Doch jeder Auftritt des 32-Jährigen hat einen Nachgeschmack.

Justin Gatlin gehörte zu den schwärzesten Schafen der ohnehin schlecht beleumundeten Sprintszene: 2001 wurde er mit Amphetaminen im Blut erwischt, 2006 mit Testosteron. Dazwischen holte Gatlin 2004 Olympia-Gold über 100 Meter, 2005 WM-Titel über 100 und 200 Meter.

(SID)
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