Turin Juventus Turin gegen Real Madrid zum Siegen verdammt

Turin · Zwei Punkte aus drei Spielen – der italienische Fußball-Erstligist droht in der Gruppenphase der Champions League zu scheitern.

Die Brust der "alten Dame" könnte breiter kaum sein: Drei Siege hat der italienische Fußball-Rekordmeister Juventus Turin in der Liga binnen einer Woche eingefahren, das "Alles-oder-Nichts-Spiel" gegen Real Madrid (heute, (20.45 Uhr) in der Champions League kommt daher genau zum richtigen Zeitpunkt. "Wir wissen, was uns erwartet. Deshalb müssen wir laufen und kämpfen, als ob es unser letztes Spiel wäre", sagte Claudio Marchisio.

Juventus steht gewaltig unter Zugzwang, eine Niederlage könnte für die in der europäischen Königsklasse nach drei Spieltagen noch sieglosen Italiener bereits das Ende aller Träume bedeuten. Denn mit nur zwei Pünktchen auf der Habenseite ist die Mannschaft von Trainer Antonio Conte nur Gruppen-Dritter, im schlimmsten Fall könnte der Abstand zum Zweiten Galatasaray Istanbul heute Abend bereits fünf Zähler betragen – und Juve muss noch in Istanbul antreten.

"Mit Rechenspielen befassen wir uns nach der Begegnung gegen Madrid", sagte Marchisio. Denn für eine umfangreiche Vorbereitung war die Zeit vor der wegweisenden Partie ohnehin extrem knapp bemessen. Am Samstag hatte Juventus dank eines späten Treffers von Paul Pogba beim FC Parma mit 1:0 gewonnen und so seinen Platz in der Spitzengruppe der Serie A gefestigt.

Mit Blick auf das Real-Spiel gönnte Conte in Parma unter anderem Mittelfeld-Ass Andrea Pirlo eine Pause, wechselte ihn erst in der Schlussphase ein. Heute hofft der 44-Jährige auf die unumstrittenen Künste seines Spielmachers – und die Unterstützung von knapp 40 000 Tifosi.

Zudem, so Conte, habe seine Mannschaft ja bereits in Madrid gezeigt, was möglich ist. Trotz mehr als 40-minütiger Unterzahl schnupperten die Bianconeri beim 1:2 lange Zeit an einer Überraschung. "Real will unbedingt seinen zehnten Titel in der Champions League gewinnen", sagte Conte, "aber wir müssen keinesfalls vor Ehrfrucht erstarren."

Wieso auch? Ohne den geschonten deutschen Nationalspieler Sami Khedira siegte Madrid auch dank eines Doppelpacks von Cristiano Ronaldo beim Tabellenschlusslicht Rayo Vallecano mit viel Mühe 3:2. Aber während Juve eben zum Siegen verdammt ist, reicht den Madrilenen wohl schon ein Punkt zum Einzug ins Achtelfinale.

Vor dem Duell mit seinem Ex-Klub hob Real-Coach Carlo Ancelotti dennoch mahnend den Zeigefinger. "Wir müssen das ändern. Die zweite Halbzeit gegen Vallecano war ein Desaster", schimpfte der 54-jährige Italiener, der auch deshalb Einzelgespräche mit seinen Stars suchte. "Wir müssen unsere Oberflächlichkeit ablegen und Dinge genauer analysieren und angehen."

(SID)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort