Afrika-Cup Kameruns Verband fordert Millionen von Schalke 04

Gelsenkirchen · Weil Schalke den kamerunischen Nationalspieler Eric Maxim Choupo-Moting beim glücklichen 1:0-Erfolg gegen den FC Ingolstadt einsetzte, droht dem Klub aus dem Ruhrgebiet nun ein juristisches Nachspiel.

 Maxim Choupo-Moting spielt nicht beim Afrika-Cup.

Maxim Choupo-Moting spielt nicht beim Afrika-Cup.

Foto: dpa, bt gfh

Der Fußballverband Kameruns hat von Schalke in einem Schreiben einen Schadenersatz in Höhe von drei Millionen Euro gefordert. Darüber hinaus verlangten die Afrikaner vom Verein eine Strafzahlung in Höhe von einer Million Euro, weil Choupo-Moting seine Teilnahme am Afrika-Cup kurzfristig abgesagt hatte.

Dass der 28-Jährige überhaupt zum Aufgebot gegen Ingolstadt gehörte, war der Entscheidung der Fifa-Disziplinarkommission zu verdanken, die dem Spieler am Freitagabend kurzfristig die Spielberechtigung erteilte. Wegen seiner Turnier-Absage hatte Choupo-Moting zunächst eine Bundesliga-Spielsperre für die Dauer des Turniers gedroht. Der Weltverband war jedoch der Argumentation der Schalker gefolgt, die betont hatten, dass der Angreifer zwar ins vorläufige Aufgebot des kamerunischen Verbands berufen worden sei, er aber niemals Nachricht darüber erhalten habe, dass er auch im endgültigen 23er-Kader steht.

Nach dem Spiel, das der Klub aus Gelsenkirchen in der Nachspielzeit durch Winterzugang Guido Burgstaller glücklich für sich entscheiden konnte, äußerte Knappen-Manager Christian Heidel seinen Unmut über das Gebaren des afrikanischen Verbandes. "Ich habe dafür kein Verständnis", sagte Heidel. "Wenn sich überhaupt irgendjemand schuldig gemacht hat, dann der Fußballverband Kameruns." Fakt sei, dass man bei Schalke vom ersten Moment an den Eindruck hatte, dass Eric Maxim Choupo-Moting überhaupt nicht zum Afrika Cup eingeladen wurde. "Dafür haben wir auch handfeste Argumente, und das haben wir der Fifa in einem 23-seitigen Dossier erklärt", erklärte Christian Heidel. "Über das Verhalten des Fußballverbandes von Kamerun kann man sich nur wundern."

Gegenüber dem Pay-TV-Sender Sky forderte der Schalke-Manager ein Umdenken. "Es ist der Zeitpunkt gekommen, an dem die großen Ligen und Verbände sich Gedanken darüber machen müssen, wie man mit dem Phänomen Afrika-Cup mitten im Januar umgeht", sagte er. "So wie es im Moment abläuft, haben wir in Zukunft nicht mehr viel Freude daran."

Neben der Debatte um seinen Angreifer spielt für Heidels Unmut sicherlich auch die Verletzung von Abdul Rahman Baba eine Rolle, der beim 1:0-Sieg Ghanas gegen Uganda in der 39. Minute ausgewechselt werden musste. Die Untersuchungen deuten auf einen Kreuzbandriss hin. "Wir hoffen, dass es nicht so schlimm ist, aber wir befürchten, dass die Saison für ihn beendet sein könnte", sagte Heidel.

(th)
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