"In London war ich Top-Favorit. Heute lag der Druck auf meiner Seite. Wahnsinn. Ich habe so lange gearbeitet. Es war ein hartes Rennen. Ich habe eine gute Taktik gewählt und niemanden wegfahren lassen", sagte Brendel. "Im Endspurt haben es alle schwer gegen mich." Silber holte der Brasilianer Isaquias Queiroz dos Santos, Bronze ging an Serghei Tarnovschi aus Moldau.

Seit Jahren ist der 28-jährige Brendel bei allen wichtigen Rennen in seiner Disziplin ungeschlagen. Der deutsche Kanu-Präsident Thomas Konietzko sieht ihn längst auf einer Stufe mit der achtmaligen Olympiasiegerin Birgit Fischer. "Er hat eine Generation, eine Epoche geprägt. Er ist schon jetzt in den Fußstapfen von Birgit Fischer angekommen", sagte er. Dieser Vergleich war dem bescheidenen Brendel dann aber doch zu viel. "Bei den Erfolgen ist Birgit meilenweit voraus", sagte Brendel. Fast hätte es für den Bundespolizisten nicht gereicht. Eine Stunde vor dem Rennen verspürte Brendel beim Einfahren plötzlich einen Schmerz in der Lendenwirbelgegend. Masseur Michael Faulstich bekam Brendel rechtzeitig zum Start fit, auch wenn es nach dem Rennen "immer noch zwickte".

Franziska Weber und Tina Dietze fehlten im Kajak-Zweier nach 500 Metern nur wenige Zentimeter beim Versuch, ihren Olympiasieg von 2012 zu wiederholen. Mit den letzten beiden Paddelschlägen zogen die Ungarinnen Gabriella Szabo und Danuta Kozak noch vorbei.

Dennoch waren die beiden Deutschen keineswegs enttäuscht. "Wir haben ein Super-Rennen abgeliefert. Nach so einem Rennen kann man sich auch über Silber freuen", sagte Franziska Weber.