Berlin Kerber trennt sich von Trainer Beltz und engagiert Fissette

Berlin · Nach ihrer enttäuschenden Saison und dem Absturz aus den Top 20 der Weltrangliste hat sich Angelique Kerber von ihrem langjährigen Trainer Torben Beltz getrennt. "Es war eine schwere Entscheidung, aber ich bin dabei, ein neues Kapitel in meiner Karriere zu beginnen, mit einem neuen Trainer", schrieb Kerber beim Nachrichtendienst Twitter. Beim erhofften Ausweg aus ihrer sportlichen Krise setzt die 29 Jahre alte Tennisspielerin aus Kiel auf den belgischen Coach Wim Fissette (37), der bereits die frühere Weltklasse-Spielerin Kim Clijsters, die aktuelle Nummer eins Simona Halep, die Britin Johanna Konta oder Ex-Wimbledon-Finalistin Sabine Lisicki betreute.

"Es ist eine neue Chance, und ich bin gespannt herauszufinden, was wir gemeinsam erreichen können", sagte Kerber. Nach den Grand-Slam-Siegen bei den Australian Open und den US Open im Vorjahr gewann Kerber 2017 kein Turnier mehr, kassierte 24 Niederlagen bei 29 Siegen und rutschte in der Weltrangliste von Platz eins auf 21 ab.

Schon vor wenigen Tagen hatte sie in einem offenen Brief an ihre Fans einen Neustart für die kommende Saison und "neue Wege" angekündigt. "Es sind auch diese wichtigen Erfahrungen, die beruflichen Rückschläge, in denen man sehr viel über sich selbst lernt", sagte Kerber. Sie sei im vergangenen Jahr "einen großen Schritt vorangekommen". In ihrem Leben sei nicht nur die Weltrangliste der Maßstab. "Der eigene Wert als Person sollte nicht über berufliche Erfolge definiert werden, sondern unabhängig davon sein."

Nach einem Urlaub auf den Seychellen freue sie sich nun auf den Beginn der Zusammenarbeit mit Fissette, betonte Kerber. DerTrainer führte 2009 seine Jugendfreundin Kim Clijsters völlig überraschend zum Titel bei den US Open. 2013 verdankte die Berlinerin Sabine Lisicki ihren Final-Einzug in Wimbledon dem Belgier.

Der Belgier Fissette spricht fließend Deutsch, hat lange im nordrhein-westfälischen Rödinghausen gelebt und dort auch beim heimischen TC gespielt. Der Trainer ist bekannt als scharfer Analytiker, der auch einmal unbequeme Wahrheiten ausspricht - möglicherweise genau der richtige Mann für Kerber, die sich mit emotionalen Worten bei Beltz bedankte. "Wir teilen die besten Erinnerungen meiner bisherigen Karriere, und Du warst nicht nur ein Trainer, sondern auch ein wahrer Freund. Das wird sich nicht ändern."

(dpa)
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