Düsseldorf Kölner Haie werfen Krupp raus

Düsseldorf · Vor dem Derby gegen die DEG trennen sie sich auch von Manager Nethery.

Im Schatten des Doms liegen die Nerven blank. Wenige Stunden vor den Eishockey-Derbys gegen Krefeld und bei der Düsseldorfer EG (Sonntag, 16.30 Uhr) haben die Kölner Haie die komplette sportliche Führung gefeuert. Trainer Uwe Krupp und seine beiden Assistenten sowie Manager Lance Nethery wurden von ihren Aufgaben mit sofortiger Wirkung entbunden. Ab sofort hat Niklas Sundblad bei den Haien das Sagen, der einen Vertrag bis 2016 erhielt und Franz Fritzmeier aus Duisburg als Assistenten mitbringt.

Vor einer Woche hatten Lance Nethery und Niklas Sundblad noch zusammengestanden. Sie fachsimpelten beim Spiel der DEG, wo der Schwede zuletzt Stammgast war. Vielleicht hat der Manager insgeheim sogar daran gedacht, dass der ehemalige Assistent Sundblad dem Chef Krupp eines Tages folgen könnte. Aber dass es ihn gleich mit treffen würde, hat Nethery wohl kaum geglaubt.

Die Gesellschafter der Haie entschieden sich für eine radikale Lösung, nachdem die Mannschaft nur zwei von acht Spielen in der Liga gewonnen hat und den vorletzten Platz belegt. Doch es sei "kein Schnellschuss" gewesen, beteuert Geschäftsführer Peter Schönberger. Vielmehr seien die Gesellschafter "in einem längeren Prozess" zu der Überzeugung gelangt, dass das Team nur mit "einem grundlegenden Neustart" die hohen Ziele erreichen kann. Nach zwei Vizemeisterschaften soll endlich der neunte Titel her. Tatsächlich haben Krupp und die Mannschaft die Niederlage im siebten Finalspiel der vergangenen Saison gegen Ingolstadt bis heute nicht verwunden - und dass ausgerechnet Krupps ehemaliger Assistent Niklas Sundbald den krassen Außenseiter zum Titel führte. Jetzt kehrt der 41 Jahre alte Schwede, der 2002 beim letzten Titelgewinn das Trikot der Haie trug und in Ingolstadt seinen Vertrag nicht verlängerte, zu "seinem Wunschverein" zurück.

Ist der Wechsel für die DEG mit Blick auf das morgige Spiel ein Nachteil? "Natürlich kann das einen Schub geben", meint Trainer Christof Kreutzer. "Aber in einem Derby gibt jeder hundert Prozent und mehr geht nicht."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort