Mönchengladbach Kölner Hooligans greifen Gladbacher Fan-Bus an

Mönchengladbach · Nach dem Fußball-Bundesligaspiel in Mönchengladbach haben vermeintliche Anhänger des 1. FC Köln in Belgien einen Bus mit Borussenfans attackiert. Das bestätigte der FC gestern auf seiner Homepage. Dabei wurde ein Sachschaden verursacht, Personen blieben unverletzt. Der 1. FC Köln hat nach Bekanntwerden des Vorfalls Kontakt zu Borussia Mönchengladbach, dem Vorsitzenden des attackierten Fan-Clubs "Flying Foals" und zur Kölner Polizei aufgenommen.

Kölns Fan-Beauftragter Rainer Mendel sagte: "Es waren zwei Fahrzeuge, die Kennzeichen sind bekannt, und die belgische Polizei hat zwischenzeitlich die Ermittlungen aufgenommen. Sobald die Täter ermittelt sind und uns bekannt gemacht werden, werden wir mit Stadionverboten und Vereinsausschlüssen reagieren." Zwei mit Kölner Hooligans besetzte Autos hätten den Bus der Gladbacher Fans in einem Kreisverkehr ausgebremst. Zunächst habe man noch geschmunzelt, als die Auto-Insassen ihre rot-weißen Schals zeigten, berichtet ein Augenzeuge. Dann habe ein vermummter Köln-Fan einen Bengalo auf die Frontscheibe des Busses geworfen. Als der Busfahrer weiterfahren wollte, seien Rauchbomben und Steine geflogen. Verfolgt worden seien die Gladbach-Fans nicht.

Bereits am 4. März hatten Kölner Hooligans einen Reisebus mit Borussen-Fans auf der A 3 auf einem Rastplatz bei Siegburg angegriffen. Vermummte Männer gingen mit Schlagstöcken auf den Reisebus los und bewarfen ihn mit rot-weiß angemalten Pflastersteinen. Die Polizei ermittelte zwölf Tatverdächtige, einige darunter zählen zur Kölner Ultra-Gruppierung "Wilde Horde". Der 1. FC Köln zog Konsequenzen. Die "Wilde Horde" verlor alle Privilegien bei Heimspielen, außerdem wurden Verfahren zu bundesweiten Stadionverboten eingeleitet.

Beim Spiel der Borussia gegen Köln, das am Sonntagnachmittag unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen stattfand, blieb alles ruhig. Laut Polizei ging das Rezept auf, die Fanströme strikt zu trennen. Während der Begegnung war im Block der Gäste-Fans allerdings Pyrotechnik gezündet worden. Die Täter konnten dank der Videoüberwachung bereits identifiziert werden. Gegen sie wurden Strafverfahren eingeleitet.

(RP)
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