Fortuna Düsseldorf Kramer hat die Zuversicht nicht verloren

Düsseldorf · Der Trainer gastiert am Sonntag mit Fortuna Düsseldorf in Nürnberg – vor der Haustür seiner Familie.

Schornsteinfeger sollen der Fortuna Glück bringen
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Schornsteinfeger sollen der Fortuna Glück bringen

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Für Frank Kramer ist es ein Trip in die alte Heimat. Zwar ist der Trainer des Fußball-Zweitligisten Fortuna Düsseldorf in Memmingen aufgewachsen, aber er hat prägende Jahre seines Berufslebens in Fürth verbracht – dort leben seine Frau und die beiden Kinder noch immer. Zudem hat der heute 43-Jährige selbst zwei Jahre für die zweite Mannschaft des 1. FC Nürnberg gespielt. Was liegt also näher, als an ein hochemotionales Spiel zu denken, wenn Kramer nun am Sonntag ( 13.30 Uhr/Live-Ticker) mit Fortuna bei den "Clubberern" antritt?

"Stellt euch eine große Stadt vor, und mittendrin steht da ein Ortsschild, und aus Fürth wird Nürnberg", erzählt der Coach. "Aber dennoch ist das für mich am Sonntag kein Derby. Ich bin jetzt bei Fortuna, und nur dort packe ich jetzt alle Emotionen rein." So wie er von seiner Mannschaft erwartet, auch in Nürnberg "die gleiche Leidenschaft reinzupacken wie in der zweiten Hälfte gegen Freiburg. Aber hoffentlich mit größerem Ertrag".

Kramer wirkt locker, geradezu fröhlich. Die kritische Tabellensituation, die die Düsseldorfer nach vier Spieltagen sieglos auf dem vorletzten Rang ausweist, ist ihm noch nicht aufs Gemüt geschlagen. Ihm liegt viel daran, seinen Kampfgeist und seine Zuversicht auf die Spieler zu übertragen. Ob er große Unruhe erwarte, Krisenstimmung gar, wenn es erneut eine Niederlage gebe, wird Kramer gefragt. "Mit möglichen Misserfolgen beschäftige ich mich gar nicht erst", betont er. "Wir wollen alles dafür tun, unseren ersten Saisonsieg einzufahren."

Für den Trainer persönlich wäre es sogar der erste Punktspielsieg seit dem 16. Februar, hat ein findiger Journalist errechnet. Kramers Antwort kommt prompt: "Naja, von Februar bis Juli konnte ich ja auch nicht allzu oft siegen, weil ich da keinen Job und somit kein Pflichtspiel hatte. Aber in dieser Zeit habe ich schon im Garten ein paarmal gegen meinen Kleinen gewonnen."

So entspannt die Haltung bei Kramer und den übrigen Verantwortlichen auch ist: Er hätte dennoch nichts dagegen, wenn die Misserfolgsserie am Valznerweiher endlich ihr Ende fände. Oder, wie Sportdirektor Rachid Azzouzi es ausdrückt: "Ich bin zuversichtlich, dass wir zeitnah für den Aufwand belohnt werden, den wir in den bisherigen Spielen betrieben haben. Der Weg, den wir hier gehen, ist der richtige."

Dieser Weg sieht nicht einmal zwingend vor, auf dem Transfermarkt, der am Montag schließt, noch einmal tätig zu werden. Mit der Ausleihe von Regisseur Kerem Demirbay vom HSV sei das Wichtigste erledigt, sagt Azzouzi: "Wir sind mit dem Kader zufrieden, so wie er ist. Das heißt aber natürlich nicht, dass wir nicht weiter die Augen offenhalten." Auch wenn Kramer und Azzouzi ihrem Kader vertrauen: Einen Linksverteidiger oder einen offensiven Außen würde Fortuna schon noch nehmen.

(RP)
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