Sexuelle Belästigung Hochsprung-Star Friedrich erstattet Anzeige

Düsseldorf · Deutschlands Hochsprungstar Ariane Friedrich hat einen Mann wegen sexueller Belästigung angezeigt. Der hatte ihr eine E-Mail mit einem Foto seines Geschlechtsteils geschickt.

Das ist Ariane Friedrich
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Wegen sexueller Belästigung hat die deutsche Hochsprung-Rekordhalterin Ariane Friedrich einen Mann angezeigt, der ihr per E-Mail ein Foto seines Geschlechtsteils als Anhang zugeschickt hatte. Die Polizei-Komissarin veröffentlichte auf ihrer Facebook-Seite Namen und Wohnort des Mannes, den Anhang habe sie nach eigener Aussage nicht geöffnet. "NEIN HERR xxxxxx, ich möchte weder Ihr Geschlechtsteil noch die Geschlechtsteile anderer Fans sehen", schrieb Friedrich auf ihrer Seite.

"Es war das einzig Richtige, dass Ariane zur Polizei ging. Solchen Typen muss man das Handwerk legen. Ich fürchte nur, dass es Nachahmungstäter geben könnte", sagte Günter Eisinger, Trainer und Manager des 28 Jahre alten Leichtathletik-Stars der LG Frankfurt.

Ariane Friedrich schreibt auf ihrer Facebook-Seite: "Ich wurde in der Vergangenheit beleidigt, sexuell belästigt, und einen Stalker hatte ich auch schon. Es ist Zeit zu handeln, es ist Zeit, mich zu wehren. Und das tue ich. Nicht mehr und nicht weniger."

Die WM-Dritte von Berlin 2009 und deutsche Rekordlerin (2,06 m), bezeichnete es als "großen Schritt, solch eine unverschämte E-Mail öffentlich zu machen." Sie sei "nicht mehr bereit, mich doppelt zum Opfer zu machen und stets zu schweigen. Ich bin es schlicht leid. Es gibt einfach einen Punkt, an dem Schluss ist", sagte Friedrich.

"Wir haben genug Öffentlichkeit. Auf eine solche PR können wir verzichten", meinte Eisinger, mit dem Ariane Friedrich ihre Vorgehenssweise abgesprochen hatte. Der 61-Jährige kritisiert jedoch: "Ich habe ihr gesagt, wenn sie nicht eine solche Seite im Internet hätte, dann hätte sie auch dieses Problem nicht."

Laut Eisinger hatte sich der Mann bereits vorher bei ihr mit einer Fan-E-Mail gemeldet. "Die war richtig nett. Aber das ging jetzt deutlich unter die Gürtellinie. Sowas müssen wir uns nicht von ihm und nicht von einem anderen bieten lassen. Bei dem Stalker, der Ariane zuvor belästigt hatte, hatten wir die Polizei noch nicht eingeschaltet. Gott sei Dank sind wir ihn auch so losgeworden."

Der Friedrich-Trainer befürchtet, dass sich der Vorfall störend auf die Olympia-Vorbereitung auswirken könnte. "Ariane hat schon ein paar Tage verloren dadurch", sagte Eisinger, der erst vor wenigen Tagen mit Ariane Friedrich aus dem Südafrika-Trainingslager in Pretoria zurückgekommen war.

Dort war offenbar alles bestens gelaufen. "Ariane konnte völlig ohne Schmerzen bei guten Bedingungen trainieren. Das hat wirklich eine Menge gebracht", sagte Eisinger, der den Zeitpunkt des Saisoneinstiegs von der Verfassung seiner Athletin abhängig machen will. Im Winter hatte die 28-Jährige 13 Monate nach dem Achillessehnenriss ihr Comeback gefeiert und 1,91 m erreicht.

(sid)
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