Leichtathletik Italiens Verband soll Kontakte zu Doping-Arzt haben

Rom · Der italienische Leichtathletik-Verband (FIDAL) gerät wegen möglicher Kontakte hochrangiger Verbandsmitglieder und Trainer zum Skandalarzt Francesco Conconi unter Druck. Conconi, der Selbstversuche mit EPO vorgenommen hatte, gilt als Lehrmeister von Michele Ferrari, dem Arzt des gestürzten Radsport-Idols Lance Armstrong.

Die Staatsanwaltschaft Bozen, die im Dopingskandal um den gesperrten Südtiroler Geher Alex Schwazer ermittelt, vermutet laut Gazzetta dello Sport Beziehungen zwischen prominenten Mitgliedern des Verbandes und Conconi. Einigen Verbandsoffiziellen drohen Ermittlungen wegen Beihilfe zum Doping Schwazers. Schwazer, 2008 in Peking Olympiasieger im 50-km-Gehen, wurde 2012 positiv getestet und bis Ende 2015 gesperrt. Der 29-Jährige hat mittlerweile seinen Rücktritt vom Leistungssport erklärt. Die Staatsanwaltschaft Bozen, die auch gegen Schwazer ermittelt, hat im Verlauf ihrer Untersuchungen Mängel bei den Antidoping-Kontrollen des italienischen Olympia-Komitees CONI festgestellt. Vor allem in den Jahren 2011/2012 sei eine "dramatische Ineffizienz" bei den Kontrollen aufgefallen. Die Staatsanwälte haben vor allem den Leichtathletik-Verband FIDAL ins Visier genommen. Erhebliche Mängel seien aber auch bei den Kontrollen anderer Verbände festgestellt worden.

(sid)
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