Kugelstoß-Weltmeisterin Schwanitz holt Hallentitel und legt Babypause ein

Leipzig · Am ersten Tag der Hallen-DM in Leipzig gewannen die Kugelstoß-Asse David Storl und Christina Schwanitz souverän die Titel. Zudem sorgte eine kleines Geheimnis von Schwanitz für Aufmerksamkeit.

 Kugelstoßerin Christina Schwanitz freut sich über den Hallentitel in Leipzig.

Kugelstoßerin Christina Schwanitz freut sich über den Hallentitel in Leipzig.

Foto: dpa, woi pat

Kugelstoß-Weltmeisterin Christina Schwanitz wurde genauso wie Europameister David Storl der Favoritenrolle gerecht - doch die 31-Jährige vom LV Erzgebirge war bei der Hallen-DM in Leipzig gleich doppelt im Glück: Nur wenige Minuten nach ihrem Sieg verkündete sie freudig ihre Schwangerschaft.

Für die sportliche Überraschung des Tages sorgte Hürdensprinterin Pamela Dutkiewicz. Die Wattenscheiderin entthronte mit europäischer Jahres-Bestleistung Freiluft-Europameisterin und Vize-Weltmeisterin Cindy Roleder (Halle).

"Das war der beste Wettkampf in diesem Jahr - und der letzte. Ich bin schwanger, deshalb werde ich keine weiteren Wettkämpfe machen", sagte Schwanitz: "Ich bin schon recht weit. Mit den deutschen Meisterschaften werde ich mich verabschieden."

Zuvor hatte Schwanitz mit 18,50 Metern ohne Probleme den Titel gewonnen. Wegen ihrer Babypause wird sie allerdings nicht an der Hallen-EM in Belgrad Anfang März und auch nicht an der Freiluft-WM im August in London teilnehmen.

Das ist das Ziel von Storl, der selbst erst vor wenigen Tagen Vater eines Sohns wurde. In Leipzig stieß der Lokalmatador 20,98 Meter und holte sich damit seinen fünften Hallentitel. Als Weltjahresbester ist der Lokalmatador und Publikumsliebling einer der heißen Meedaillenkandidaten bei der EM in Belgrad.

Ebenso wie die starken deutschen Hürdensprinterinnen. In Leipzig sorgte dabei Dutkiewicz für Aufsehen. Die Wattenscheiderin gewann in sehr starken 7,79 Sekunden vor der Vorjahressiegerin Roleder (Halle), die in persönlicher Bestzeit von 7,84 ins Ziel kam. Derzeit sind beide Europas schnellste Hürdensprinterinnen, in der Weltjahresbestenliste liegen sie auf Rang zwei und drei. Bei den Männern gewann Erik Balnuweit (Wattenscheid) seinen fünften Titel in Serie.

Das äußerst hart umkämpfte Gold über 60 Meter bei den Frauen sicherte sich Sprint-Hoffnung Gina Lückenkemper (Dortmund). Gleich sieben DLV-Sprinterinnen waren vor dem Finale unter der geforderten EM-Norm geblieben - am Ende setzte sich die EM-Dritte über 200 m in 7,14 Sekunden hauchdünn vor Rebekka Haase (LV Erzgebirge/7,16) und Lisa Mayer (Wetzlar/7,18) durch. Bei den Männern gewann in Abwesenheit des deutschen Rekordlers Julian Reus (Wattenscheid) der Weinheimer Michael Bryan in 6,67 Sekunden den Titel.

Die Olympiazehnte Lisa Ryzih (Ludwigshafen) gewann mit 4,65 m den Titel im Stabhochsprung. Allerdings musste sie bei ihrer Eintiegshöhe von 4,50 zittern und schaffte diese erst im dritten Versuch. Im Dreisprung setzte sich wie im Vorjahr die Dresdnerin Jenny Elbe durch. Sie siegte mit 14,07 Metern vor der Hallen-Vizeweltmeisterin Kristin Gierisch (Chemnitz/13,69) und packte damit auch die Norm für die Hallen-EM.

Bereits vor dem Start der Wettbewerbe hatte DLV-Präsident Clemens Prokop bekannt gegeben, dass er im November nach 16 Jahren im Amt nicht erneut kandidieren wird. Nachfolger des Juristen soll Jürgen Kessing werden. Der Oberbürgermeister von Bietigheim-Bissingen wurde von einer Findungskomission des DLV-Verbandsrates vorgeschlagen.

(dpa)
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