+++ Leichtathletik-WM im Telegramm +++ Semenya scheidet als Letzte im Halbfinale aus

Peking · In Peking laufen die Leichtathletik-Weltmeisterschaften. Wir berichten in unserem Telegramm über die wichtigsten Ereignisse des Tages.

Leichtathletik-WM: Caster Semenya wird Letzte im Halbfinale
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Semenya verpasst Finale über 800 Meter als Letzte

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Supersprinter Usain Bolt hat seine zweite Goldmedaille geholt: Über 200 Meter schlug der Jamaikaner seinen ärgsten Konkurrenten Justin Gatlin (USA) erneut. Bolt siegte in 19,55 Sekunden.

+++ Felix gewinnt erstes Gold über 400 Meter +++

Top-Favoritin Allyson Felix (USA) hat bei der Leichtathletik-WM in Peking erstmals Gold über 400 m gewonnen. Die 29-Jährige sicherte sich nach einer beeindruckenden Vorstellung in der Jahres-Weltbestzeit von 49,26 Sekunden ihren insgesamt neunten WM-Titel. Die erfolgreichste Athletin der WM-Geschichte verwies Shaunae Miller von den Bahamas (49,67) auf Platz zwei, Bronze gewann Shericka Jackson (49,99/Jamaika).

Felix hatte zugunsten der 400 m in Peking auf einen Start über ihre Paradestrecke (200 m) verzichtet.

Titelverteidigerin und Olympiasiegerin Christine Ohuruogu (50,63/Großbritannien) hatte als Achte keine Chance auf eine Medaille. Eine deutsche Läuferin war in Peking nicht am Start.

+++ Taylor holt zweiten WM-Titel im Dreisprung +++

Dreisprung-Olympiasieger Christian Taylor hat bei der Leichtathletik-WM in Peking nach 2011 seinen zweiten Weltmeistertitel gewonnen und ist mit dem zweitweitesten Sprung der Geschichte nur acht Zentimeter unter dem 20 Jahre alten Weltrekord des Briten Jonathan Edwards geblieben. Der Amerikaner behielt mit herausragenden 18,21 Metern im mit Spannung erwarteten Duell der 18-Meter-Springer gegen den Weltjahresbesten Pedro Pablo Pichardo (Kuba/17,73) die Oberhand. Bronze ging an den Portugiesen Nelson Evora (17,52).

Der Olympiazweite Will Claye (USA) war in der Qualifikation nach enttäuschenden 16,41 m ausgeschieden. Titelverteidiger Teddy Tamgho (Frankreich) war nach seinem Achillessehnenriss ebenso wie deutsche Springer nicht am Start.

+++ Semenya verpasst 800-m-Finale +++

Das 800-Meter-Finale der Leichtathletik-WM in Peking findet am Samstag ohne deutsche Beteiligung und auch ohne die frühere Weltmeisterin Caster Semenya statt. Die deutsche Meisterin Fabienne Kohlmann schied am Donnerstag als Halbfinale-Vierte in 1:59,42 Minuten nur knapp aus. Christina Hering wurde im anschließenden Lauf nach 2:00,81 Minuten Achte. Semenya kam in ihrem Rennen nach 2:03,18 Minuten als abgeschlagene Letzte ins Ziel. Die Südafrikanerin hatte bei der WM 2009 in Berlin mit großem Vorsprung den Titel gewonnen, war aber danach wegen Zweifeln an ihrem Geschlecht mit einem Startverbot belegt worden.

Hammerwerferin Betty Heidler hat die erhoffte Medaille bei der Leichtathletik-WM in Peking verpasst. Die frühere Weltmeisterin aus Frankfurt wurde am Donnerstag mit 72,56 Metern nur Siebte. Gold gewann mit großem Abstand die polnische Topfavoritin Anita Wlodarczyk mit 80,85 Metern. Sie verpasste damit nur knapp ihren am 1. August aufgestellten Weltrekord von 81,08 Metern und holte ihren zweiten WM-Titel nach 2009. Kathrin Klaas (ebenfalls Frankfurt) kam mit 73,13 Metern auf den sechsten Rang. Silber gewann im Nationalstadion die Chinesin Wenxiu Zhang mit 76,33 vor der Französin Alexandra Tavernier (74,02).

+++ Niederländerin Schippers locker im Finale über 200 Meter +++

Europameisterin Dafne Schippers (Niederlande) hat bei der Leichtathletik-WM in Peking wie erwartet souverän das Finale über 200 m erreicht. Die Silbermedaillengewinnerin über 100 m zog als Erste ihres Halbfinals mit einer Zeit von 22,36 Sekunden ohne Probleme in den Endlauf am Freitag ein. Schnellste war die Britin Dina Asher-Smith in 22,12 vor Elaine Thompson (Jamaika/22,13).

Titelverteidigerin und 100-m-Weltmeisterin Shelly-Ann Fraser-Price (Jamaika) hatte nach ihrem Sieg auf der kurzen Distanz auf einen Start über 200 m verzichtet. Olympiasiegerin Allyson Felix (USA) startet nur über 400 m. Deutsche Läuferinnen waren nicht am Start.

+++ Österreicherin steht im Finale — und merkt es nicht +++

Felix Austria! Die 5000-Meter-Läuferin Jennifer Wenth hat bei der Leichtathletik-WM in Peking das Finale erreicht — und es nicht gemerkt. Erst einige Minuten später wurde die 24-jährige Österreicherin nach dem Vorlauf am Donnerstag, den sie in 15:43,57 Minuten als Siebte beendete, über den Einzug in den Endkampf informiert. "Und ich habe schon gedacht, puh, Gott sei Dank muss ich nicht noch einmal laufen", lautete ihr Kommentar. Sie ist der erste Starter des österreichischen Leichtathletik-Verbandes, der seit 2009 wieder ein WM-Finale erreichte. "Nicht superschlecht, nicht supergut. Ich hätte aber nicht schneller laufen können", meinte Wenth ehrlich.

+++ Hartings Bruder Christoph zieht in Diskus-Finale ein +++

Der deutsche Meister Christoph Harting (Berlin) steht als einziger DLV-Werfer bei der Leichtathletik-WM in Peking im Diskus-Finale. Der kleine Bruder von Titelverteidiger Robert Harting kämpft nach 64,23 m in der Qualifikation am Samstag (13.50 Uhr/ARD) um die Medaillen. Olympiasieger Robert Harting hatte auf einen Start in Peking verzichtet. Nach seinem Kreuzbandriss vor einem Jahr wurde der 30-Jährige nicht rechtzeitig fit und wollte seine Vorbereitung auf Rio 2016 nicht gefährden. "Das war der Plan: Herkommen, einen Wurf machen, einpacken und Energie sparen", sagte Harting: "Es war das Ziel, das Finale zu erreichen. Alles andere ist ein Bonus."

Martin Wierig (61,35/Magdeburg) und Daniel Jasinski (61,70/Wattenscheid) blieben in der Qualifikation hängen. Der Weltjahresbeste und Top-Favorit Piotr Malachowski aus Polen wackelte kurz, bewies aber im letzten Versuch Nervenstärke und zog mit 65,59 m ins Finale ein. Dem 32-Jährigen war bei der EM 2010 in Barcelona als bisher letztem Werfer das Kunststück gelungen, Robert Harting bei einer großen Meisterschaft den Titel wegzuschnappen.

Im Gegensatz zu Peking-Olympiasieger Gerd Kanter (64,78/Estland) sind einige Mitfavoriten dagegen schon raus. Für Jason Morgan (60,85/Jamaika), immerhin die Nummer zwei der Welt in diesem Jahr, den Ungarn Zoltan Kövago (61,37) und den Olympia-Zweiten Ehsan Hadadi (60,39/Iran) ist die WM bereits beendet.

+++ Jungfleisch im Hochsprung-Finale +++

Die deutsche Hochsprung-Meisterin Marie-Laurence Jungfleisch hat bei der Leichtathletik-WM in Peking problemlos das Finale erreicht. Die 24-Jährige aus Tübingen übersprang in der Qualifikation im ersten Versuch 1,92 m. Da insgesamt nur noch 13 Springerinnen im Rennen waren, wurden die eigentlich für die Endkampf-Teilnahme am Samstag (13.50 Uhr/ARD) geforderten 1,94 m nicht mehr aufgelegt. Das Finale wird daher mit einer Athletin mehr als geplant bestritten.

"Wie immer habe ich mich vorher etwas müde gefühlt, das ist aber normal bei mir. Ich hatte vorher gehofft, dass 1,92 reichen", sagte die in Paris geborene Jungfleisch: "Im Finale wird die Anfangshöhe sicherlich sehr hoch sein, die will ich erst einmal überstehen, und dann hoffe ich auf eine neue Bestleistung. Aus der Erfahrung von Moskau habe ich mitgenommen, es etwas ruhiger angehen zu lassen." Jungfleisch hatte sich in diesem Jahr auf 1,97 m gesteigert, bei der WM 2013 war sie im Finale ohne gültige Höhe geblieben.

Die zweimalige Weltmeisterin Blanka Vlasic (Kroatien), die wegen Problemen an der Achillessehne fast die gesamte Saison pausiert hatte, schaffte ebenso den Einzug in den Endkampf wie Anna Tschitscherowa (Russland), die 2011 in Daegu WM-Gold geholt hatte, und Europameisterin Ruth Beitia (Spanien). Titelverteidigerin Swetlana Schkolina (Russland) fehlt verletzt.

+++ Roleder nach starker Vorstellung im Halbfinale über 100 Meter Hürden +++

Die EM-Dritte Cindy Roleder (Leipzig) ist bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften mit einer ganz starken Leistung ins Halbfinale über 100 m Hürden gestürmt. Die 26-Jährige gewann ihren Vorlauf bei Gegenwind (1,2 m/s) in der Saisonbestleistung von 12,86 Sekunden und lief bis auf sechs Hundertstel an ihre persönliche Bestmarke heran.

Als Schnellste zog Titelverteidigerin Brianna Rollins aus den USA (12,67) in die Vorschlussrunde am Freitag (13.25 Uhr/ZDF) ein. Das Finale steigt am gleichen Abend um 15.35 Uhr. Olympiasiegerin Sally Pearson aus Australien fehlt in Peking verletzt, nachdem sie sich Anfang Juni beim Diamond-League-Meeting in Rom den Arm gebrochen hatte.

Letzte Deutsche in einem WM-Finale über 100 m Hürden war Kirsten Bolm 2005 in Helsinki als Fünfte. Die letzten deutschen Medaillen gab es 1987 durch die DDR-Sprinterinnen Gloria Uibel (Silber) und Cornelia Oschkenat (Bronze).

+++Moguenara scheitert im Weitsprung früh +++

U23-Europameisterin Malaika Mihambo hat sich souverän für das Weitsprung-Finale der Leichtathletik-WM in Peking qualifiziert. Die 21-Jährige von der LG Kurpfalz sprang in der Qualifikation gleich im ersten Durchgang Saisonbestleistung von 6,84 m und blieb als Drittbeste neun Zentimeter über den für den Endkampf der besten Zwölf am Freitag (13.50 Uhr/ZDF) geforderten 6,75 m.

Dagegen hat Sosthene Moguenara für die zweite große Enttäuschung im deutschen Team nach dem Vorkampf-Aus für Stabhochspringerin Silke Spiegelburg gesorgt. Die Sieben-Meter-Springerin aus Wattenscheid kam nach zwei ungültigen Versuchen im dritten Durchgang nur auf 6,23 m und schied als 27. aus. Auch die deutsche Meisterin Lena Malkus (Münster) erwischte einen schwachen Tag und landete mit 6,46 m auf Platz 22.

(sid)
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