Zweiter McLaren-Report Über 1000 russische Athleten vertuschten Doping

Düsseldorf · Der russische Doping-Skandal nimmt ungeahnte Ausmaße an. Der zweite McLaren-Report stellt fest, dass über 1000 russische Athleten in 30 Sportarten von der systematischen Doping-Vertuschung profitiert haben sollen. Gesteuert wurde das System vom russischen Sportministerium.

Russischer Dopingsumpf: eine Chronologie
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Foto: dpa, mr nic sup gfh

Betroffen gewesen seien dabei unter anderem die Olympischen Sommerspiele in London 2012, die Leichtathletik-WM 2013 in Moskau sowie die Winterspiele in Sotschi 2014. Es habe eine "institutionalisierte Strategie zur Medaillenbeschaffung in Sommer- und Wintersportarten" gegeben, sagte McLaren in London.

"Wir konnten die Ergebnisse des ersten Reports nicht nur bestätigen, sondern auch näher beleuchten", ergänzte der von der Welt-Anti-Doping-Agentur beauftragte Sonderermittler: "Obwohl das Bild jetzt klarer ist, ist es noch nicht komplett. Wir hatten nur Zugang zu einem kleinen Teil der Daten." Zum Beweis veröffentlichte McLaren 1166 Dokumente, die er während der Untersuchung sicherstellen konnte. Darunter Fotos, forensische Berichte und E-Mails. Dies seien, so McLaren, "unzweifelhafte Fakten".

Betroffen sein sollen laut McLaren fünfzehn russische Medaillengewinner der Spiele in London, vier Teilnehmer der Leichtathletik-WM sowie zwölf Medaillengewinner der Spiele von Sotschi, darunter vier Olympiasieger. Die Untersuchungen von McLaren waren im Mai durch Enthüllungen des ehemaligen Leiters des Moskauer Anti-Doping-Labor, Grigori Rodtschenkow, ins Rollen gekommen. Bereits der erste Teil des McLaren-Reports hatte die Aussagen im Juli bestätigt. Demnach wurden beispielsweise in Sotschi Dopingproben russischer Athleten unter Mithilfe des Geheimdienstes FSB ausgetauscht.

(seeg/sid)
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