Hallen-EM der Leichtathletik Moguenara holt Silber im Weitsprung

Prag · Am zweiten Entscheidungstag der Hallen-EM in Prag hat Weitspringerin Sosthene Moguenara Silber gewonnen. Zudem machten die deutschen Athleten Hoffnung auf einen medaillenträchtigen Sonntag.

Sosthene Moguenara strahlt mit Silber um die Wette
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Sosthene Moguenara setzte ihr strahlendstes Lächeln auf und hielt sich ungläubig die Hand vor das Gesicht: Zehn Jahre nach der letzten deutschen Weitsprung-Medaille gewann die deutsche Meisterin aus Wattenscheid bei der Hallen-EM Silber - und konnte ihr Glück kaum fassen. Die 25-Jährige sprang im ersten Versuch auf 6,83 Meter und musste sich nur der Serbin Ivana Spanovic (6,98 m) geschlagen. Es ist das zweite deutsche Edelmetall der Titelkämpfe in Prag.

"Ich kann das Gefühl noch gar nicht beschreiben. Ich bin einfach super glücklich, eine Medaille zu haben. Die Farbe ist egal", sagte Moguenara nach ihrer ersten internationalen Medaille. Kugelstoß-Weltmeister David Storl (Leipzig) hatte am Freitag mit seinem Sieg für das erste deutsche Edelmetall gesorgt. Zuletzt holte Bianca Kappler 2005 mit Bronze bei einer Hallen-EM eine Medaille im Weitsprung der Frauen.

Moguenaras Sprung auf Platz zwei sollte der einzige Podestplatz für den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) am Samstag bleiben. 3000-m-Läufer Richard Ringer (Friedrichshafen) kam am Abend in 7:48,44 Minuten als Fünfter ins Ziel und verpasste Bronze um knapp drei Sekunden.

Die im Tschad geborene Moguenara hatte schon in der Qualifikation ihre gute Form unter Beweis gestellt. Bereits im ersten Versuch hatte sie den Einzug ins Finale geschafft. Dort ging Moguenara gleich mit ihrem ersten Versuch in Führung und bleib nur drei Zentimeter unter ihrer persönlichen Bestleistung.

Doch Spanovic, Dritte der Hallen-WM im vergangenen Jahr, konterte. Mit 6,98 m im dritten Versuch stellte sie einen serbischen Landesrekord auf. Für Melanie Bauschke (Berlin) reichte es mit 6,59 m für Platz sechs.

Stabhochsprung-Olympiasieger und Weltrekordler Renaud Lavillenie holte unterdessen seinen vierten Titel in Serie. Übersprungene 6.04 m bedeuteten Weltjahresbestleistung, an der Weltrekordhöhe von 6,17 m scheiterte er anschließend dreimal. Der deutsche Meister Tobias Scherbarth (Leverkusen) kam nicht über 5,45 m hinaus und wurde Neunter. Kugelstoßerin Denise Hinrichs (Wattenscheid) kam mit 17,35 m auf Platz sechs.

Am Sonntag liegen die deutschen Medaillenhoffnungen vor allem auf dem 1500-m-Weltjahresbesten Homiyu Tesfaye (Frankfurt), Mehrkämpfer Arthur Abele (Ulm) und den deutschen Sprintern. Abele lag nach dem ersten Tag auf Medaillenkurs.

Der deutsche Rekordhalter Tesfaye machte von Beginn seines Vorlaufs ebenfalls seine Ambitionen deutlich. In 3:40,05 feierte er einen Start-Ziel-Sieg und geht als Zeitschnellster in den Endlauf am Sonntag (16.30 Uhr).

Ebenso souverän zeigte sich auch Verena Sailer (Mannheim). Die 29 Jahre alte Freiluft-Europameisterin von 2010 zog mit persönlicher Bestleistung von 7,10 Sekunden als Zweitschnellste ins Halbfinale am Sonntag (14.40 Uhr) ein.

Ebenfalls im Halbfinale stehen Alexandra Burghardt (Mannheim) mit persönlicher Bestleistung von 7,23 und Rebekka Haase (LV Erzgebirge/7,31). Bei den Männern traten Lucas Jakubczyk (Berlin/6,62), der deutsche Meister Christian Blum (Wattenscheid/6,65) und der deutsche Freiluft-Rekordler Julian Reus (Wattenscheid/6,62) im Vorlauf ebenfalls souverän auf.

(sid)
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