Para-WM Sprintstaffel gewinnt Gold nach Disqualifikation der USA

London · Die deutsche 4x100m-Staffel um Sprintstar Johannes Floors hat bei der Para-Leichtathletik-WM in London zum Abschluss mit Verzögerung die Goldmedaille gewonnen.

Paralympics 2016: Die deutschen Medaillen-Gewinner
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Die deutschen Medaillen-Gewinner

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Gut eine halbe Stunde nach dem Rennen wurde der vermeintliche Sieger USA wegen eines Wechselfehlers nachträglich disqualifiziert und der bisherige Zweite aus Deutschland als Sieger bestätigt.

Damit glückte Floors, Leon Schäfer, Markus Rehm und dem nachnominierten Tom Malutedi doch noch ein perfekter WM-Schlusspunkt. Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) beendete die WM mit insgesamt 22 Medaillen (8 Gold, 7 Silber, 7 Bronze).

Das DBS-Quartett war ersatzgeschwächt, weil David Behre und Felix Streng diesmal verletzt fehlten. In der Stammbesetzung hatte das deutsche Viererteam vor rund zehn Monaten bei den Paralympics 2016 in Rio de Janeiro den Titel geholt.

Vor dem letztlich doch noch goldenen Staffel-Abschluss von London hatten sich Sprinterin Irmgard Bensusan (Leverkusen) und Rennrollstuhlfahrer Alhassane Baldé (Bonn) jeweils mit ihrer zweiten Medaille belohnt.

Bensusan sprintet zu Silber - Baldé holt Bronze

Während 400-m-Weltmeisterin Bensusan als Mitfavoritin über 200 m galt und Silber holte, kam Bronze für Baldé im Rennen über fünf Kilometer eher überraschend.

Genau eine Woche nach ihrem Goldlauf wurde die gebürtige Südafrikanerin Bensusan (26) über die halbe Stadionrunde in 27,13 Sekunden Zweite und trotzte den sintflutartigen Regenfällen. Den Titel sicherte sich Weltrekordinhaberin Marlou van Rhijn aus den Niederlanden (26,02 Sekunden).

Der querschnittgelähmte Baldé (31) gewann seine zweite Bronzemedaille in 11:11,92 Minuten und legte sieben Tage nach seinem dritten Platz über 1500 m nach.

Bei der vergangenen Para-WM der Leichtathleten in Doha war die deutsche Auswahl auf insgesamt 24 Mal Edelmetall (8 Gold, 7 Silber, 9 Bronze) gekommen.

Allerdings fehlten dem DBS in London sieben Paralympicssieger beziehungsweise -siegerinnen von Rio 2016 aus unterschiedlichen Gründen. Unter ihnen der verletzte Heinrich Popow, Marianne Buggenhagen (Karriereende) oder Vanessa Low, die künftig für die australische Heimat ihres Freundes Scott Reardon an den Start gehen wird.

(sid)
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