Leichtathletik Stabhochspringer Holzdeppe verpasst EM

Karlsruhe · Der Freiluft-Weltmeister scheitert bei den deutschen Hallentitelkämpfen an seiner Anfangshöhe.

Leichtathletik-WM 2013: Holzdeppe bekommt seine Goldmedaille
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Leichtathletik-WM 2013: Holzdeppe bekommt seine Goldmedaille

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Foto: dpa, Michael Kappeler

Kugelstoß-Ass David Storl war beim seinem Comeback 156 Tage nach einer Knieoperation gleich wieder der Chef im Ring, seinem Weltmeister-Kollegen Raphael Holzdeppe droht dagegen wie in der Vorsaison ein Horror-Jahr. Völlig verunsichert vergab der Stabhochspringer bei den deutschen Hallen-Meisterschaften in Karlsruhe seine letzte Chance, sich noch für die Leichtathletik-EM in Prag (6. bis 8. März) zu qualifizieren.

Der 25-Jährige enttäuschte auch bei seinem vierten Hallenauftritt, lief dreimal unter der Latte durch. Nach dem "Salto nullo" bei seiner Anfangshöhe von 5,35 packte der 5,82-Meter-Springer frustriert seine Stäbe ein und saß teilnahmslos auf einer Bank. "Im Moment ist leider der Wurm drin. Ich versuche, das im Training aufzuarbeiten", erklärte Holzdeppe, der nun alles auf die Sommersaison setzen muss. Immerhin hat er als Titelverteidiger bei der WM Ende August in Peking eine Wildcard. Seinen ersten Hallentitel sicherte sich der Leverkusener Tobias Scherbarth mit 5,70 Metern.

Storl (24) ist nach seinem Saisondebüt mit Meistertitel und europäischer Jahresbestleistung ein Goldkandidat für Prag, wo er seinen ersten großen Titel unterm Hallendach holen will. "Fünf gültige Versuche und der letzte mit 21,26 - ich bin total zufrieden", sagte der Leipziger.

Der Deutsche Leichtathletik-Verband will mit "30 plus x" Sportlern in Prag antreten, kündigte Chef-Bundestrainer Idriss Gonschinska an. Große Hoffnungen ruhen dann auch auf Mittelstrecken-Ass Homiyu Tesfaye. Der Frankfurter holte sich seinen dritten Titel über 1500 Meter in 3:41,68 Minuten. Erst vor drei Tagen hatte der gebürtige Äthiopier den deutschen Hallenrekord in Stockholm zum zweiten Mal in diesem Winter verbessert - auf 3:34,13 Minuten. "Die Nummer eins in der Welt muss bei deutschen Meisterschaften gewinnen", meinte er lachend.

In einem packenden Sprintfinale hatte der Wattenscheider Christian Blum seinen Titel in 6,57 Sekunden verteidigt und den 27 Jahre alten 60-Meter-Rekord von Sven Matthes nur um vier Hundertstel verpasst. Der Berliner Lucas Jakubczyk (6,58) und Blums Clubkollege Julian Reus (6,61) belegten die weiteren Plätze.

Bei den Frauen setzte Verena Sailer ihre Siegesserie fort. Die frühere Freiluft-Europameisterin stellte im 60-Meter-Finale in 7,12 Sekunden ihre persönliche Bestzeit ein. Es war der schon siebte Titel für die Mannheimerin seit 2008. Ihr Motto: "Einfach Vollgas - durch!" Freudentränen vergoss Sailers Vereinskollegin Alexandra Burghardt nach Platz zwei in 7,24 Sekunden und der erfüllten EM-Norm.

(DPA)
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