Sprint-Weltrekordler Bolt: "Bleibe bei den 100 und 200 Metern"

Düsseldorf · Sprint-Weltrekordler Usain Bolt will den Kurzdistanzen treu bleiben und hat einen Start über 400 m oder im Weitsprung ausgeschlossen.

Leichtathletik-EM: Usain Bolt zieht in Zürich seine Show ab
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Usain Bolt zieht in Zürich seine Show ab

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Foto: dpa, asu sam

"Ich bleibe für den Rest meiner Karriere bei den 100 und 200 Metern", sagte der sechsmalige Olympiasieger in einem deutschen Zeitungsinterview. Über den Weitsprung habe er "vor ein paar Jahren" nachgedacht, aber "mein Trainer meinte, das Verletzungsrisiko sei zu hoch. Deshalb entschieden wir uns, es nicht zu versuchen."

Der 28-jährige Bolt ist davon überzeugt, dass seine seit August 2009 bestehenden Weltrekorde über 100 m (9,58) und 200 m (19,19) eines Tages übertroffen werden. "Weltrekorde sind immer dazu da, um gebrochen zu werden", sagte der Jamaikaner: "Ich bin sicher, dass die Zeiten über 100 und 200 m weiter verbessert werden." Er selbst wäre gerne "der erste Mensch, der 200 Meter unter 19 Sekunden läuft. Das wäre ein Maß, das für die nächste Generation sehr schwer zu unterbieten ist."

Für die Tatsache, dass Jamaika in den vergangenen Jahren eine Fülle von Weltklassesprintern hervorgebracht hat, nennt Bolt drei wesentliche Gründe. Zum einen seien Jamaikaner "mit Naturtalent geboren. Manche Länder sind gut im Fußball, manche im Basketball und andere im Langstreckenlauf", sagte er. Jamaikaner seien eben "gut im Sprint".

Zudem gebe es in seiner Heimat "ein hervorragendes Talentsichtungssystem in den Schulen". Die nationale Schulmeisterschaft sei alljährlich eines der größten Sportereignisse in Jamaika: "30.000 Menschen kommen dazu ins Stadion, und es wird live im Fernsehen gezeigt. Das ist eine großartige Gelegenheit für die Jugend, sich zu zeigen." Hinzu kämen "hervorragende Sprinttrainer, die junge Talente zu Weltklasseathleten entwickeln".

Für ihn sei es das Wichtigste, "ich selbst zu sein", sagte Bolt. "Ich habe gerne Spaß am Leben und genieße die Interaktion mit Menschen." Er sei sich seiner Verantwortung bewusst, "Jamaika und meine Fans stolz zu machen. Aber ich sehe das nicht als Druck."

(sid)
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