Blick zurück Machos im Sport – eine Chronik
SIR STIRLING MOSS
Rennfahrer-Legende Sir Stirling Moss hat sich als unverbesserlicher Macho präsentiert. "Ich glaube einfach nicht, dass Frauen die Eignung haben, um ein Formel-1-Rennen zu gewinnen", sagte der 83 Jahre alte Engländer der BBC: "Frauen sind stark genug, aber ihnen fehlt die mentale Einstellung, um harte Rad-an-Rad-Duelle zu fahren."
SILVIO HEINEVETTER
Als "Pferderennen mit Kühen" bezeichnete Nationaltorhüter den Frauen-Handball. Ob er das auch daheim in Bad Langensalza, einem Zentrum des deutschen Frauen-Handballs, so sagen könne? "Keine Ahnung. Ich versuche mich immer wieder mit Frauen-Handball anzufreunden. Aber es gelingt mir nicht. Erst am Wochenende habe ich ein Spiel gesehen. Ich muss schon sagen, sie geben sich Mühe. Aber irgendwie fehlt etwas auf dem Spielfeld." Nachfrage: "Was?" Antwort:
"Vielleicht ein paar Männer."
ULI HOENESS
"Ich dachte, wir reden über Fußball", grantelte der heutige Präsident von Bayern München 2011 während eines Interviews, als er auf die Frauen-WM in Deutschland angesprochen wurde. Unter anderem wegen dieses Zitats liegt Hoeneß mit Ex-DFB-Präsident Theo Zwanziger, einem passionierten Frauenfußball-Fan, über Kreuz. In seiner Biografie schrieb Zwanziger, Hoeneß sei "ein Macho, der keinen Respekt" kenne.
DEUTSCHER FUSSBALL BUND (DFB)
"Die Anatomie der Frau ist für Trikot-Werbung nicht geeignet. Die Reklame verzerrt", verlautbarte einst der Deutsche Fußball-Bund (DFB) in einer Stellungnahme zur Trikotwerbung im Frauenfußball. "Im Kampf um den Ball verschwindet die weibliche Anmut, Körper und Seele erleiden unweigerlich Schaden, und das Zurschaustellen des Körpers verletzt Schicklichkeit und Anstand", ließ der DFB zur Zeit des ersten WM-Triumphes der deutschen Männer (1954) wissen.
FUSSBALL-WELTVERBAND (Fifa)
Alexandra Wrage, Chefin der amerikanischen Antikorruptions-Organisation TRACE, sitzt in der Fifa-Reformgruppe "Independent Governance Committee (IGC)". Ihr Urteil nach einer Analyse des Weltverbandes und der zum Teil betagten Herren an der Spitze fiel vernichtend aus. Ihr sei von einem "hohen Bediensteten" mitgeteilt wurden, dass "eine Frau für eine der beiden Spitzenpositionen in der neuen Ethik-Kommission inakzeptabel ist". Die Forderung nach mehr weiblichen Führungskräften wäre "nicht deckungsgleich mit dem Handeln", sagte Wrage der Süddeutschen Zeitung.
RUDI ASSAUER
"Hol ma Bier", sagte der ehemalige Manager von Schalke 04 zu seiner damaligen Lebensgefährtin Simone Thomalla in einem legendären Gerstensaft-Werbespot, in dem er erfolgreich sein Image als größter Macho der Bundesliga karikierte. Die Schauspielerin ist nun schon seit Jahren mit Silvio Heinevetter liiert...
PETER SAGAN
Der slowakische Radprofi konnte einfach nicht anders: Bei der Siegerehrung der Flandern-Rundfahrt 2013 fasste er der Hostess Maja Leye an den Allerwertesten und grinste dabei verschmitzt. Der 23-Jährige erntete einen Sturm der Entrüstung - und entschuldigte sich ein paar Tage später mit einem Strauß Blumen.
RUDI GUTENDORF
Der gebürtige Koblenzer ist der Inbegriff des Fußball-Wandervogels, die Vielzahl seiner internationalen Trainer-Stationen auf fast allen Kontinenten hat ihm einen Eintrag ins Guinness-Buch eingebracht. Mit dem Frauen-Fußball konnte sich der heute 86-Jährige allerdings nie anfreunden: "Im Bett kann eine Frau so herrlich sein. Auf dem Fußballplatz wird sie mir aber immer schrecklich vorkommen."
GERD MÜLLER
Auch der Bomber der Nation war sich Anfang der achtziger Jahre sicher, dass Frauen auf dem Fußball-Platz nichts verloren haben: "Ich glaube nicht, dass dieser Sport genauso populär wird wie unser traditioneller Fußball. Warum sollen auch Frauen hinter dem Ball herlaufen? Sie gehören doch hinter den Kochtopf. Meiner Frau würde ich nicht erlauben, Fußball zu spielen."