Madrid Madrid träumt vom nächsten Final-Derby

Madrid · Eine glorreiche Champions-League-Nacht macht Spaniens Hauptstadt erneut zum Fußball-Mittelpunkt des Kontinents und das nächste Final-Derby möglich. "Madrid regiert Europa", jubelte die Sportzeitung "Marca" in großen Lettern nach dem Halbfinal-Einzug von Real gegen den deutschen Meister FC Bayern und dem Weiterkommen von Atlético beim englischen Champion Leicester City. Bleibt beiden am Freitag bei der Auslosung ein Stadt-Derby in der Vorschlussrunde erspart, könnten die so unterschiedlichen Ortsrivalen wie 2014 und 2016 im Endspiel aufeinandertreffen.

Der Mann des Abends war im Bernabéu - wie bereits beim 2:1-Sieg im Hinspiel in München - der grandios aufgelegte Cristiano Ronaldo. Selbst der sonst eher nüchterne Trainer Zinédine Zidane kam nach dem Dreierpack des Portugiesen beim 4:2 ins Schwärmen: "Was Cristiano macht, ist wirklich eindrucksvoll. Er ist ein unglaublicher und großartiger Spieler", sagte der Real-Coach. "Wie er in den großen Spielen immer trifft und eine solche Leistung zeigt. Er weiß einfach, dass er voll da ist, wenn es wichtig wird."

Der Stürmerstar selbst pochte vor allem auf die Teamleistung. "Real Madrid war das bessere Team. Insgesamt sechs Tore gegen eine Mannschaft wie Bayern München zu schießen, ist nicht einfach." Die Königlichen hätten es verdient, weiterzukommen - auch wenn sie auf dem Platz gegen Bayern sehr gelitten hätten. "Aber wir sind es gewohnt zu leiden, und jetzt sind wir alle einfach glücklich."

Atlético reichte ein 1:1 in Leicester. Der Arbeiter-Club, der in Madrid fast immer im Schatten des Nobel-Vereins Real steht, schaffte somit bereits den dritten Halbfinaleinzug in vier Jahren. 2015 kam das Aus im Viertelfinale - gegen Real.

"Die Atleti-Legende wird immer größer", titelte "AS". Während die Fans der "Colchoneros", der "Matratzenmacher", nach dem Abpfiff auf die Straßen Madrids strömten, um ausgelassen zu jubeln, rief Mittelfeldmann Koke im Stadion immer wieder: "Das ist unglaublich!"

Trainer Diego Simeone nannte nach beiden Final-Niederlagen 2014 und 2016 sein Rezept: "Wenn wir die Champions League gewinnen wollen, gibt es für uns nur einen Weg: Nicht lockerlassen."

(dpa)
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