Entzündung legt Klitschko flach Klitschko-Kampf abgesagt

Düsseldorf · Profibox-Weltmeister Wladimir Klitschko musste seine geplante Titelverteidigung am Samstag in Düsseldorf gegen den Franzosen Jean-Marc Mormeck krankheitsbedingt absagen. Der Kampf soll am 3. März nachgeholt werden.

Wladimir Klitschko - Jean-Marc Mormeck: die Pressekonferenz
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Profibox-Weltmeister Wladimir Klitschko musste seine geplante Titelverteidigung am Samstag in Düsseldorf gegen den Franzosen Jean-Marc Mormeck krankheitsbedingt absagen. Der Kampf soll am 3.
März nachgeholt werden.

Tiefschlag für Wladimir Klitschko: Der Profibox-Weltmeister musste infolge einer Nierensteinoperation seine für Samstag geplante Titelverteidigung in Düsseldorf gegen den Franzosen Jean-Marc Mormeck schweren Herzens absagen. "Wladimir ist sehr traurig und am Boden zerstört, aber er hat wieder extreme Schmerzen bekommen, sodass ein Kampf unmöglich war", sagte Klitschkos Manager Bernd Bönte bei einer Pressekonferenz am Montag in der NRW-Landeshauptstadt.

Der Kampf gegen Mormeck soll am 3. März in Düsseldorf nachgeholt werden, die mehr als 30.000 verkauften Karten behalten ihre Gültigkeit. Mormeck bedauerte, dass der Fight ausfällt, sagte aber auch, dass man bei der Erkrankung des Gegners wenig machen könne. "Das ist schade, aber dann hole ich mir die Titel eben im nächsten Jahr", so der Herausforderer weiter.

"Er hatte schwere Koliken"

Dem 35-Jährigen Klitschko war bei einer Operation am vergangenen Samstag ein eingeklemmter Harnleiterstein entfernt worden. Daraufhin war eine Entzündung aufgetreten, die ihn am Sonntag auch zur kurzfristigen Absage beim RTL-Jahresrückblick mit Günther Jauch gezwungen hatte. "Er hatte schwere Koliken, große Schmerzen, und ihm ist schlecht geworden. Deshalb musste er erneut in die Klinik", sagte Bönte, der um Verständnis dafür bat, dass Klitschko nicht selbst die Gründe für die Kampfabsage verkünden konnte.

Das machte stattdessen der behandelnde Arzt Prof. Peter Albers. "Herrn Klitschko geht es im Moment sehr gut, er ist schmerzfrei und hat keine Beschwerden", teilte der Chef der Urologie an der Uni-Klinik Düsseldorf nach einem Besuch bei seinem prominenten Patienten auf dem Hotelzimmer zunächst mit und führte dann weiter aus: "Er ist aber nach zwei Eingriffen sehr geschwächt und muss zunächst mal bis Mittwoch noch Antibiotika und andere Schmerzmittel nehmen, sodass ein Kampf am Wochenende nicht zu verantworten gewesen wäre. Nach einer solchen OP bedarf es etwas Ruhe."

Albers berichtete, dass die Nierenkoliken bei Klitschko nach dem Eingriff extreme Schmerzen verursacht hätten. Zum Glück seien aber keine Komplikationen inform einer Infektion aufgetreten, was durchaus vorkommen könne. Am Montagabend musste sich Klitschko aber noch einmal in der Uni-Klinik einer Untersuchung unterziehen. "Wladimir tut es sehr leid, dass er nicht antreten kann. Er wollte unbedingt, musste sich aber dem Ratschlag der Mediziner beugen", erläuterte Bönte.

Bereits im vergangenen Dezember hatte Wladimir Klitschko den Fight gegen den britischen Commonwealth-Champion Dereck Chisora wegen eine Bauchmuskelzerrung absagen müssen. Wegen dieser hartnäckigen Verletzung war dann im April auch die Neuansetzung in Mannheim geplatzt.

Die PK am Montag nutzte EC-Schwergewicht Manuel Charr zu einem spektakulären Auftritt. Begleitet von furchterregenden Bodyguards verschaffte sich der Boxer aus Gelsenkirchen Einlass in den Ballsaal des Interconti und forderte mit dem gerade gewonnen silbernen WBC-International-Gürtel lautstark Wladimirs Bruder Witali heraus. "Ich will ihn boxen, wir können am Freitag in den Ring steigen", schrie er in Richtung Podium und schenkte Bönte einen Spielzeugpanzer als Ausdruck seiner Stärke. Der Klitschko-Manager entgegnete recht gelassen, dass RTL bei dem Namen Charr noch nicht mal ansatzweise über eine Live-Übertragung nachdenken würde.

(can)
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