Düsseldorfer EG Sponsorensuche dauert weiter an

Düsseldorf · Die mit Spannung erwartete Gesellschafterversammlung des Eishockeyklubs am gestrigen Abend ergab nicht die erhofften Lösungen. Geschäftsführer Schmellenkamp braucht noch mehr Zeit.

DEL 12/13: DEG - Kölner Haie
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Das Finanzloch der Düsseldorfer EG bleibt vorerst bestehen. Geschäftsführer Elmar Schmellenkamp konnte den Gesellschaftern (Radeberger Gruppe KG, VVA Kommunikation, Zamek GmbH&Co, Peter Hoberg) noch keine abgeschlossenen Verhandlungen präsentieren. Stattdessen wurden die Durchhalteparolen der vergangenen Wochen etwas erneuert. Dem Verein fehlen somit weiterhin rund 1,5 Millionen Euro, um einen Kader auf dem Niveau der aktuellen Saison, die die DEG auf dem letzten Platz beendete, zusammenstellen zu können.

"Es bleibt bei der Aussage vom letzten Heimspiel gegen Köln. Der erste Schritt ist getan, der zweite kurz vor der Umsetzung und der dritte in Sichtweite", erklärte Schmellenkamp in einer schriftlichen Mitteilung. Der Geschäftsführer erläuterte anhand der Buchhaltung bis einschließlich 28. Februar die wirtschaftliche Situation der DEG Eishockey GmbH und beschrieb seine Bemühungen bei der Akquise neuer Geldgeber. Weiter heißt es in dem Schreiben: "Beschlüsse zu insolvenzrechtlichen Themen mussten nicht getroffen werden." Damit hat Schmellenkamp Zeit gewonnen, um die finanzielle Schieflage zu begradigen. Als Stichtag für eine endgültige Entscheidung, ob die DEG weiter in der DEL antreten wird oder einen Neuanfang in einer der unteren Ligen angehen muss, gilt der 31. März.

"Wir führen interessante Gespräche"

Noch lebt die Hoffnung. "Wir führen interessante Gespräche im Umfeld, aber auch mit ausländischen Unternehmen. Diese planen mit der DEG als Aushängeschild in Düsseldorf und NRW ein Image für die jeweiligen Marken, Produkte und Leistungen aufzubauen. Naturgemäß sind unsere Chancen hier schwieriger einzuschätzen und die Entscheidungswege länger. Wir arbeiten derzeit mit Geduld und Zuversicht an allen möglichen Lösungen", erklärte Schmellenkamp.

Im sportlichen Bereich hat die Mannschaft am Mittwoch ihr letztes Eistraining absolviert. Allerdings stand dabei der Spaß klar im Vordergrund. Für eine gute Stunde durften 21 ausgeloste Fans zusammen mit ihren Helden im Eisstadion an der Brehmstraße trainieren. Neben einem lockeren Spiel mit allen Teilnehmern gleichzeitig, durfte sich auch jeder einzeln an einem Penalty gegen Torsteher und Fanliebling Bobby Goepfert versuchen.

So auch Kathrin Dietz. Die 34-Jährige ist Mitglied im DEG Club 1935 und hatte sich für das Fantraining beworben. "Das war ein tolles Erlebnis, richtig gut", erzählte sie mit einem breiten Lächeln im Gesicht, nach dem sie noch schnell ein paar Erinnerungsfotos mit ihren Lieblingsspielern gemacht hatte.

Bindung der Profis zu den Anhängern

Die für die DEG-Akteure leider viel zu früh beendete Spielzeit hat ihr dennoch viel Freude bereitet: "Das war im Dome emotional die bisher beste Saison. Da ist es auch egal, dass wir die Play-offs verpasst haben", sagte sie und sprach damit aus, was viele andere Fans denken. Denn lange war die Bindung der Profis zu den Anhängern nicht so ausgeprägt wie jetzt.

Termine wie am Mittwoch sind für die jungen Profis keine lästigen Pflichtveranstaltungen. "Das macht schon Spaß mit den Fans. Von uns bricht sich doch keiner einen Zacken aus der Krone", erklärte Bernhard Ebner stellvertretend für das fast komplett anwesende Team. "Für uns ist das eine schöne Möglichkeit, uns für die tolle Unterstützung zu bedanken."

Heute Abend verabschiedet sich die Mannschaft dann offiziell bei einer Feier im Stahlwerk von ihren Fans (20 Uhr). Vor Ort gibt es die Möglichkeit für Optimisten, Dauerkarten für die kommende Saison zu bestellen.

(sgo)
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