Handball Island zeigt DHB-Auswahl Grenzen auf

Regensburg (RPO). Die deutsche Handball-Nationalmannschaft sucht weiter ihre EM-Form. Mit dem 29:33 (17:18) am Sonntag in Regensburg kassierte die DHB-Auswahl gegen den Olympiazweiten Island die zweite Niederlage innerhalb von nur 21 Stunden.

 Zweite Niederlage gegen Island für die deutsche Handball-Nationalmannschaft.

Zweite Niederlage gegen Island für die deutsche Handball-Nationalmannschaft.

Foto: APD, AP

Am Samstag hatte das Team von Bundestrainer Heiner Brand das erste Duell in Nürnberg mit 28:32 (16:14) verloren. "Wir hatten schon mehr Struktur im Spiel, aber individuelle Fehler haben uns immer wieder zurückgeworfen. Die Abwehr war diesmal nicht gut, da werden wir noch einiges tun müssen", meinte Bundestrainer Heiner Brand am Sonntag. Und auch Lars Kaufmann, in beiden Spielen erfolgreichster Werfer, bekannte: "Wir sind sicher noch nicht bei 100 Prozent, aber vor der EM gibt es noch Zeit, Fehler abzustellen."

Im dritten Testspiel des Jahres wechselten sich Licht und Schatten bei den Gastgebern ab. Vor 5500 Zuschauern in der ausverkauften Donau-Arena konnte die deutsche Mannschaft erneut nur zum Teil überzeugen und hatte ihre stärksten Phasen zu Beginn des Spiels sowie Mitte der zweiten Halbzeit. Bis zum Beginn des EM-Turniers (19. bis 31. Januar) muss sich das Team noch deutlich steigern, um eine Chance auf das erhoffte Halbfinale zu haben.

Die deutsche Mannschaft erwischte zunächst die bessere Anfangsphase und erarbeitete sich durch schnelles und sicheres Kombinationsspiel eine Führung. Allerdings hatte das Brand-Team in der Folgezeit zunehmend Probleme mit der aggressiven Abwehr der Isländer und musste nach dem 7:5 (9. Minute) sechs Gegentreffer in Folge hinnehmen. Die Defensive stabilisierte sich erst, als nach einer Viertelstunde Abwehrchef Oliver Roggisch ins Spiel kam.

Zumindest Torhüter Bitter glänzt

Im Tor konnte der nach einer Ellenbogen-OP genesene Johannes Bitter nur zeitweise glänzen (8 Paraden), ehe er in der 44. Minute durch Silvio Heinevetter ersetzt wurde. Bester deutscher Werfer war wie schon am Vortag Lars Kaufmann (Frisch Auf Göppingen), der siebenmal traf. Auf Seiten der Gäste war nach seinen zehn Toren in Nürnberg erneut Olafur Stefansson von den Rhein-Neckar Löwen mit neun Treffern überragend.

Im ersten Duell am Samstag hatte das deutsche Team die Isländer zumindest 40 Minuten lang gut im Griff, ehe eine Häufung der technischen Fehler und schwindende Kräfte bei einigen Spielern letztlich zu der Vier-Tore-Niederlage führten. Vor allem in der Abwehr zeigte die DHB-Auswahl dabei eine klare Leistungssteigerung gegenüber dem ersten Test des Jahres gegen EM-Gastgeber Österreich (30:29), wobei im ersten Durchgang Torhüter Carsten Lichtlein ein starker Rückhalt war.

"Klarer Fortschritt"

"Ich kann nicht verlangen, dass wir 60 Minuten auf dem gleichen hohen Niveau spielen, aber wir hatten einige sehr starke Momente im Spiel. Das war ein klarer Fortschritt gegenüber dem Österreich-Spiel", stellte Brand fest. Seine Mannschaft hatte dabei im sechsfachen Torschützen Lars Kaufmann (Frisch Auf Göppingen) ihren besten Werfer.

In der Partie hatte sich Holger Glandorf (TBV Lemgo) eine Zerrung im rechten Oberschenkel zugezogen, sodass er für das zweite Spiel nicht zur Verfügung stand. Für den Linkshänder hatte Brand Steffen Weinhold vom VfL Gummersbach nachträglich nach Regensburg eingeladen. Glandorf soll jedoch bereits am Mittwoch bei der EM-Generalprobe gegen Brasilien in Mannheim wieder zum Einsatz kommen.

Mit den Erkenntnissen aus den letzten Testspielen muss Brand seinen derzeit 19-köpfigen Kader bis zum 18. Januar auf 16 Spieler reduzieren. "Ich habe ein klare Vorstellung, wie die Mannschaft in Österreich aussehen soll. Aber natürlich können Verletzungen immer noch zu Änderungen führen", sagte Brand. Voraussichtlich wird der Coach wie bei früheren Turnieren zunächst sogar nur 15 Spieler benennen, um während der Vorrunde einen Nachrücker nominieren zu können.

In der Vorrundengruppe C trifft die deutsche Mannschaft in Innsbruck auf Polen (19. Januar), Slowenien (20. Januar) und Schweden (22. Januar). Die ersten drei Teams qualifizieren sich für die Hauptrunde, wo drei weitere Gegner warten.

(SID/can)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort