Zweiter Fall nach Ariane Friedrich Hingst fühlt sich von Stalker bedroht

Düsseldorf · Zweiter Stalking-Fall in der deutschen Leichtathletik: Nach der Affäre um Hochspringerin Ariane Friedrich ging nun die Mainzer Stabhochspringerin Carolin Hingst an die Öffentlichkeit. Ebenfalls via Facebook forderte die 31 Jahre alte Olympiaachte von Peking 2008 ihren Ex-Freund auf, endlich "den Kontakt zu mir einzustellen".

 Carolin Hingst fühlt sich von ihrem Ex-Freund verfolgt.

Carolin Hingst fühlt sich von ihrem Ex-Freund verfolgt.

Foto: AFP

Laut "Bild"-Zeitung hatte sich die viermalige deutsche Meisterin, die nach langwierigen Achillessehnenproblemen und Platz vier bei der DM inzwischen ihre Saison abgebrochen hat, 2009 an die Polizei gewandt. Hingst: "Die sagten, das sei kein Stalking, weil nicht jeden Tag etwas passiert." Der Beschuldigte bestritt im Gespräch mit der Zeitung die Vorwürfe ("alles an den Haaren herbeigezogen") und erklärte, er habe nun seinerseits Strafanzeige gestellt.

Laut Hingst habe der Mann sie seit der Trennung vor elf Jahren durch seinen Psychoterror fast "in den Wahnsinn" getrieben. Sie habe sich sogar in psychologische Behandlung begeben. Erst sei sie aus Nördlingen nach Mainz gezogen und habe dort dreimal die Wohnung und zehnmal die Telefonnummer gewechselt — vergeblich. Mit zahllosen Anrufen, unangemeldeten Besuchen und Briefen habe der Mann sie laut "Mainzer Allgemeine Zeitung" belästigt, ihr "Möbel und Klamotten" bestellt, um drei Uhr nachts ihre Wohnung "ausspioniert".

Im April hatte Hochspringerin Ariane Friedrich Namen und Wohnort eines Stalkers auf Facebook genannt. Darauf folgte eine hitzige Debatte im Internet, ob Friedrich rechtens gehandelt habe. Sie hat sich inzwischen bei Facebook abgemeldet, Hingst nicht. Auch auf ihrer Seite wird kontrovers diskutiert.

Laut Friedrich-Manager Günter Eisinger haben sich inzwischen die Wogen geglättet. "An Ariane ist das weitgehend vorbeigelaufen, in erster Linie war ich damit konfrontiert. Inzwischen ist klar, dass es sich um den Mann handelte, der von uns genannt wurde. Die Staatsanwaltschaft wird uns benachrichtigen, wenn es im Verfahren weitergeht", sagt Eisinger.

(sid)
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