Leichtathletik-EM Schwanitz und Harrer holen Gold und Silber

Göteborg · Kugelstoßerin Christina Schwanitz hat die Nerven behalten und den deutschen Leichtathleten bei der Hallen-EM in Göteborg den ersten Titel beschert. Erst im letzten Versuch wuchtete die 23-Jährige aus Thum die Kugel auf 19,25 m und schob sich noch vom dritten Platz an die Spitze.

 Christina Schwanitz jubelt mit der Deutschland-Fahne.

Christina Schwanitz jubelt mit der Deutschland-Fahne.

Foto: afp, JONATHAN NACKSTRAND

Nur wenige Minuten später legte Corinna Harrer über 3000 m nach und holte in einem Wimpernschlagfinale als Zweite ihre erste internationale Medaille. Für das Team des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) waren es am Schlusstag die ersten EM-Medaillen im Scandinavium.

"Ich bin überglücklich, dass ich meinen ersten großen Titel gewonnen habe. Und dann noch das erste deutsche Gold bei diesen Titelkämpfen", sagte Schwanitz. Nach Silber vor zwei Jahren in Paris und Platz zehn bei den Olympischen Spielen 2012 weckte sie Hoffnungen für die Freiluft-WM in Moskau im August.

In Göteborg fehlten ihr sogar noch 54 Zentimeter zu ihrer eigenen Weltjahresbestleistung. Die bis zum sechsten Versuch führende Olympia-Zweite Jewgenia Kolodko aus Russland (19.04) musste sich mit Silber begnügen, Bronze ging an Alena Kopets aus Weißrussland (18,85). Die Magdeburgerin Josephine Terlecki landete mit 18,16 m auf dem sechsten Rang.

Nach einem Zielfotoentscheid und mit nur vier Hundertsteln Vorsprung auf die drittplatzierte Fionnuala Britton aus Irland freute sich nur wenige Minuten später Corinna Harrer (Regensburg/9:00,50 Minuten) über Silber. Gold sicherte sich Sara Moreira aus Portugal in 8:58,80 Minuten. "Das ist unglaublich. Ich habe in der Nacht davon geträumt, eine Medaille zu gewinnen, aber ich habe nicht geglaubt, dass es wirklich klappt", sagte Harrer.

An zwei Wettkampftagen hatten das ohne einige Stars wie Kugelstoß-Weltmeister David Storl angereiste Team des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) zuvor kein Edelmetall gewonnen. Am Sonntag rechneten sich Top-Sprinterin Verena Sailer (Mannheim), die Stabhochspringer um den Olympia-Zweiten Björn Otto (Köln) sowie Weitspringer Christian Reif (Rehlingen) noch Medaillenchancen aus. Vor zwei Jahren in Paris hatte der DLV bei drei Titeln insgesamt zehn Medaillen geholt.

(sid/can)
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