Comeback auf zwei Rädern Michael Schumacher testet auf Motorrad

Valencia · Michael Schumacher gibt schon wieder Gas auf der Rennstrecke. Rund drei Monate nach seinem Abschied aus der Formel 1 hat der 44 Jahre alte Kerpener am Montag in Valencia Testrunden auf einem Motorrad gedreht. "Ja, er fährt immer wieder mal Motorrad. Aber Rennen wird er keine mehr fahren", sagte seine Managerin Sabine Kehm der Nachrichtenagentur dpa.

Schumi verabschiedet sich aus der Formel 1
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Foto: dpa, Jens Büttner

Der Auftritt zum Auftakt der dreitägigen Reifen-Testfahrten der Internationalen Deutschen Motorrad-Meisterschaft (IDM) in der Superbike-Klasse war eigentlich streng geheim gehalten worden. Laut dem Magazin "speedweek" zeigte sich sogar Teamkollege Michael Ranseder vom HRP-Rennstall überrascht: "Ich war nicht informiert." Für das Team hatte Schumacher nach seinem ersten Rücktritt bereits auch Rennen bestritten. Nun drehte er seine Runden auf einer 1000-Kubikzentimeter-Honda.

Schumacher kann es nicht lassen

Schumacher kann es nicht lassen, auch wenn er zumindest mit der Formel 1 abgeschlossen hat. "Ich genieße mein derzeitiges Leben in vollen Zügen: einfach mal frei von Verpflichtungen sein und die Zeit mit meiner Familie verbringen", erzählte er in einem Interview auf seiner Homepage, das kurioserweise ebenfalls am Montag veröffentlicht wurde. Er plane neue Projekte und definiere die weitere Zusammenarbeit mit seinen Partnern, fügte er hinzu. "Ich bin auf eine sehr positive Weise sehr beschäftigt", sagte Schumacher - von seinen Motorradausflügen aber keine Rede.

Dabei haben Schumacher-Fans die Bilder von seinem Unfall im Februar 2009 und vor allem die Folgen davon noch im Kopf. Er war im spanischen Cartagena gestürzt und hatte sich dabei so verletzt, dass er ein geplantes Comeback im Sommer desselben Jahres für sein ehemaliges Formel-1-Team Ferrari aus gesundheitlichen Gründen hatte absagen müssen. Schumacher hatte sich bei seinem Abflug einen Halswirbel und eine Rippe verletzt, zudem erlitt er eine Fraktur im Bereich der Schädelbasis und eine in der Halswirbelsäule.

Sein behandelnder Arzt Johannes Peil, Chef der Sportklinik in Bad Nauheim, sagte damals: "Die Unfallfolgen waren die schwersten, die Michael in seiner Karriere zu tragen hatte." Und was sagte Schumacher? "Motorräder machen mir Spaß. Am Ende ist man immer schlauer", räumte er bei der Pressekonferenz zur Absage eines Comebacks für Ferrari ein.

Nicht wenige waren froh, dass er sich dann für eine Rückkehr auf vier Rädern entschied und 2010 beim Mercedes-Werksteam einstieg. Nach drei erfolglosen Jahren beendete der siebenmalige Weltmeister nach der vergangenen Saison seine Formel-1-Karriere. Ein Amt wird er auch nach dem Umbau der Mercedes-Führung nicht übernehmen. Er sei dem Rennstall "nach wie vor eng verbunden, allerdings nicht in einer konkreten Funktion und nicht vor Ort - meistens wahrscheinlich vom Sofa aus".

Immerhin 60 Prozent der Deutschen glauben, dass die Königsklasse den Rekordchampion in der neuen Saison auch nicht vermissen wird. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Nachrichtenagentur dpa vor dem Saisonauftakt am Sonntag in Australien. Dagegen sehen lediglich 28 Prozent im endgültigen Abschied Schumachers einen spürbaren Verlust für die Formel 1.

(dpa/are)
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