Rekord für Radwanska Scharapowa beim Masters gefeiert

Maria Scharapowa warf immer wieder Kusshändchen ins Publikum und ließ sich von der Menge im Sinan Erdem Dome feiern. Ganz Istanbul scheint der blonden Russin beim WTA-Masters zu Füßen zu liegen. Und Scharapowa belohnt die Zuneigung der türkischens Fans. Die French-Open-Siegerin gewann auch ihr drittes Gruppenspiel und zog ungeschlagen ins Halbfinale des mit 4,9 Millionen Dollar dotierten Saisonabschlussturniers ein.

WTA-Masters: Radwanska stiehlt Scharapowa die Show
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Die bereits zuvor für die Runde der letzten Vier qualifizierte Scharapowa besiegte die Weltranglistenneunte Samantha Stosur (Australien) deutlich mit 6:0, 6:3. "Für mich gibt es keine Spiele, in denen es um nichts geht. Ich gehe da nicht raus und will nur Tennis spielen. Ich gehe da raus, um zu gewinnen", sagte Scharapowa.

Danach stahl ihr allerdings die Polin Agnieszka Radwanska ein wenig die Show. Die Wimbledonfinalistin schaffte nach einem Rekordmatch über 3:29 Stunden den Sprung ins Halbfinale. Radwanska besiegte Sara Errani (Italien) mit 6:7 (6:8), 7:5, 6:4 und feierte im direkten Duell um die Vorschlussrunde ihren zweiten Sieg im dritten Match.

Die Begegnung dauerte damit fünf Minuten länger als die bisherige Masters-Rekordpartie (3:24 Stunden) aus dem Jahr 2007 zwischen Scharapowa und der Belgierin Justine Henin. Am Samstag bekommt es die Weltranglistenvierte Radwanska mit Olympiasiegerin Serena Williams zu tun. Die Amerikanerin hatte sich ungeschlagen für das Halbfinale qualifiziert.

Scharapowa ließ im ersten Satz nur insgesamt fünf Punkte der einstigen US-Open-Gewinnerin Stosur zu, die nach dem ersten Spieltag für die an einem Virus erkrankte Titelverteidigerin Petra Kvitova (Tschechien) eingesprungen war.

Als Siegerin der Weißen Gruppe trifft die 25-jährige Scharapowa ebenfalls am Samstag auf die Zweite der Roten Gruppe. Dies ist entweder Branchenführerin Wiktoria Asarenka (Weißrussland) oder die frühere French-Open-Siegerin Li Na aus China. Beide standen sich im direkten Duell um den Halbfinaleinzug am Freitagabend gegenüber.

Das Saisonabschlussturnier hat die Weltranglistenzweite Scharapowa bislang einmal gewinnen können - im Jahr 2004 in Los Angeles. Dabei müsste der Trip an den Bosporus bei ihr eigentlich ein ungutes Gefühl hervorrufen.

Bei den US Open im August war bekannt geworden, dass die Beziehung Scharapowas mit ihrem Verlobten Sasha Vujacic in die Brüche gegangen war. Der Slowene steht nach einem Engagement in der NBA bei den New Jersey Nets derzeit bei Anadolu Efes Istanbul unter Vertrag. Es gab sogar Spekulationen, dass die Hochzeit der beiden Profisportler am Bosporus stattfinden sollte.

Angelique Kerber indes flog am Freitag zurück in die Heimat und wird nach dem wohlverdienten Urlaub am 15. November wieder ins Training einsteigen. Die Kielerin hatte sich als erste Deutsche seit Anke Huber 2001 wieder für die WM qualifiziert, verlor aber alle drei Partien in der Roten Gruppe.

Das Masters ist mit insgesamt 3,8 Millionen Euro dotiert. Auf die ungeschlagene Siegerin warten 1,35 Millionen Euro und 1500 Weltranglistenpunkte.

(sid)
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